Rainer Langhans, der Pirat


Rainer Langhans spendete der Piratenpartei 20000 Euro - die findet er noch besser als früher die Grünen. Die besten Bilder seiner Vergangenheit in sexueller Revolution und 68-Bewegung!
Böse Zungen mögen behaupten, dass Rainer Langhans viele Probleme hat. Eines seiner größten Probleme allerdings hat er gerade gelöst. Er ist die 50000 Euro los, die seit Anfang des Jahres auf seinem Konto waren. Das Geld bekam er für seinen Auftritt im „Dschungelcamp“. Warum so viel Geld ein Problem ist? Weil Langhans und Luxus einfach nicht zusammenpassen. „Ich lebe freiwillig gern arm“, sagt der Wahl-Schwabinger.
Viele TV-Zuschauer erklärten sich umgehend bereit, ihn von der Last des Geldes zu befreien. „Ich habe unzählige Bettelbriefe bekommen“, sagt der 71-Jährige. Aber er wollte sein Geld einer Sache spenden, an die er glaubt. Jetzt, nach zehn Monaten der Suche, hat er sie gefunden: die Piraten-Partei! Ja, genau die Partei, deren Berliner Chef im Blaumann seinen Dienst im Abgeordnetenhaus antrat. „Ich finde schon sehr lange sehr, sehr gut, was die machen“, sagt Langhans.
Deshalb hat er von seinem Dschungel-Gewinn 20000 Euro an die bayrischen Piraten überwiesen. „Die sind besser als die Grünen früher waren“, sagt Langhans. „Ich habe ihm versprochen, dass wir nicht wie die etablierten Parteien werden“, sagt Stefan Körner, Landesvorsitzender der bayrischen Piraten. Langhans und die Piraten – das passt. Denn auch für Langhans ist das Internet unentbehrlich. Er kann zwar ohne Friseur, ohne Fleisch und ohne Bett leben, aber nicht offline.
Mindestens fünf Stunden täglich surft er durch das World Wide Web. Er hat mehr als 1000 Freunde bei Facebook, bloggt regelmäßig und liest Nachrichten. Beim Surfen hat er gleich zwei weitere Spenden-Empfänger entdeckt. Weitere 20000 Euro will er an Wikileaks-Gründer Julian Assange spenden. Und 10000 Euro an einen Münchner Buchverlag. Bleibt nur noch eine Frage: Wovon lebt die 68er-Legende eigentlich selbst? „Ich bekomme eine kleine Rente“, sagt Langhans. Denn bevor er hauptberuflich protestiert hat, war er Offiziersanwärter, arbeitete als Soldat! Aber die Zeiten sind vorbei.
- Themen:
