Räuber flieht mit Taxi - und wird erwischt

Ein bewaffneter Kroate floh nach einem erfolglosen Überfall auf den Juwelier Fochtmann in der Maximilianstraße - mit einem Taxi wollte er zum Bahnhof gebracht werden.
Er sah aus wie ein Kunde: Am Freitag, gegen 10.45 Uhr, klingelte ein Mann im Kurzmantel und dunklen Anzug an der Tür des Juweliers Fochtmann in der Maximilianstraße. Die Angestellte, die allein im Geschäft war, schöpfte keinen Verdacht und öffnete. Auch in den folgenden Minuten gab sich der Mann wie ein Kunde. Er gab vor, sich für einen mit Diamanten besetzten Ring zu interessieren. Doch als die Verkäuferin zum Tresor ging, um das Schmuckstück heraus zu holen, zog der Mann eine Pistole und bedrohte die 51-Jährige. Dabei forderte er: „Lay down!“ (Legen Sie sich hin!).
In diesem Augenblick kehrte der Inhaber des Juweliergeschäftes zurück. Werner Fochtmann klingelte ebenfalls und wunderte sich, dass seine Angestellte nicht sofort öffnete. Für den Räuber war klar: Ihm blieb nur noch die Flucht. Der Mann stürmte zur Tür, sah draußen den Juwelier stehen und zielte mit seiner Pistole auf das Schloss in der Tür. Der Juwelier suchte nach seinem Schlüssel, sperrte auf und wich zurück.
Er stieg in ein Taxi, doch der Fahrer schickte ihn weg
Der erfolglose Räuber rannte zunächst in Richtung Hofbräuhaus davon. Doch da wollte er offenbar gar nicht hin. Er drehte wieder um, ging zurück auf die Maximilianstraße und weiter zum Taxistand vor dem Hotel Vierjahreszeiten. Werner Fochtmann war ihm unauffällig gefolgt - und die Pechsträhne des glücklosen Räubers setzte sich fort.
Er stieg in ein Taxi, doch der Fahrer schickte ihn wieder weg: vor ihm stand ein anderes Taxi, das zuerst an der Reihe war. Der Räuber stieg also um und wollte sich zum Bahnhof bringen lassen. Der Fahrer ahnte nichts Böses und fuhr los. Doch inzwischen hatte Werner Fochtmann der Polizei bereits das Kennzeichen durchgegeben. Kurz vor dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus war die Flucht des Räubers zu Ende. Acht Polizeiwagen stoppten das Taxi - sehr zum Erstaunen des Fahrers. Der Räuber, ein 26-jähriger Kroate ohne festen Wohnsitz, wurde festgenommen. Nur die Waffe wurde bislang nicht gefunden.
Nina Job