Brandanschlag auf E-Autos der Stadtwerke? Polizei verdächtigt Klimaaktivisten

München - In der Nacht auf Freitag bemerkten mehrere Passanten Flammen auf dem Parkplatz eines Betriebshofes der Stadtwerke (SWM) in der Schäftlarnstraße und alarmierten die Feuerwehr. Zwei Elektroautos wurden dort in Brand gesetzt. Die Einsatzkräfte, die kurz darauf eintrafen, konnten die brennenden Fahrzeuge bereits von Weitem sehen.
Die Feuerwehrmänner setzten Steckleiterteile ein, um auf das Gelände zu kommen. Das vorhandene Tor lässt sich von der Feuerwehr nur mit einem Schlüssel öffnen, wenn die Brandmeldeanlage ausgelöst hat. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie das noch nicht.

Brennende E-Autos: Batterie-Temperaturen waren im Normbereich
Trotz dem erschwerten Zugang konnten zwei Trupps mit C-Rohren die Flammen schnell löschen und so ein Übergreifen des Feuers auf das Gebäude verhindern. Die Feuerwehrkräfte kontrollierten zu Sicherheit auch die Räume des angrenzenden Gebäudes. Eine Verrauchung oder ein anderweitiger Schaden konnte nicht festgestellt werden.
Die beiden E-Golfs wurden währenddessen mit einem hydraulischen Spreizer leicht angehoben. Die Temperatur der Antriebsbatterien der E-Fahrzeuge wurde mit einer Wärmebildkamera kontrolliert. Da diese im Normbereich war, konnte ein Abschleppunternehmen die Autos auf eine geeignete Freifläche transportieren. An beiden Fahrzeugen entstand ein Totalschaden in der Höhe von circa 100.000 Euro.
Wie die Polizei am Sonntag mitteilt, wurden die Autos vermutlich absichtlich angezündet: Ein Graffiti in der Nähe (zwei mal ein Meter groß) mit dem Schriftzug "No HKW" (Heizkraftwerk, d. Red.) lässt die Polizei vermuten, dass die Brandstiftung politisch motiviert und dem "Phänomenbereich Klimaaktivismus" zuzurechen sei. Sie mutmaßt, dass sich die Aktion gegen die Stadtwerke richtet.
Sie sucht Zeugen, die am Freitag, 19. Mai gegen 2.30 Uhr in der Früh im Bereich Hans-Preißínger-Straße, Schäftlarnstraße und Brudermühlstraße etwas verdächtiges wahrgenommen haben. Sie werden gebeten, sich bei der Polizei (Kommissariat 13, 089 2910-0) zu melden.