Rätsel um Tram-Attacke: War es ein Schuss?

Ein Loch in der Scheibe, ein Mann, der wegläuft und angeblich eine Waffe in der Hand hält: Viele Rätsel um einen Schuss auf eine Tram der Linie 19. Jetzt ermittelt die Mordkommission.
von  Nina Job
Attacke auf eine Tram-Bahn: Verletzt wurde nach ersten Angaben der Polizei niemand.
Attacke auf eine Tram-Bahn: Verletzt wurde nach ersten Angaben der Polizei niemand. © Marc Müller, dpa

MÜNCHEN - Was steckt hinter dem Schuss auf eine Tram am Donnerstag um 17.10 Uhr auf der Maximiliansbrücke? Bislang gibt es mehr offene Fragen als Antworten. Die Mordkommission ermittelt. Sie bittet alle Fahrgäste aus der beschossenen Tram, die der Polizei noch nicht namentlich bekannt sind, sich zu melden. Außerdem sollen Zeugen, denen am Donnerstag zwischen 17 und 17.30 Uhr auf der Maximiliansbrücke etwas aufgefallen ist, im Polizeipräsidium unter 2910-0 anrufen. Die Frage lautet nach wie vor: Was genau war passiert?

Die Tram 19 war ungefähr zur Hälfte unterhalb des Landtages über die Maximiliansbrücke in Richtung City gefahren, als auf der Fahrerseite im hinteren Drittel des Zuges plötzlich, etwa in Kopfhöhe, eine Scheibe zersprang. Ein Fahrgast sah einen 25 bis 30 Jahre alten Mann weglaufen. In der Hand hielt er etwas, das für den Zeugen wie eine Faustfeuerwaffe aussah. Hatte dieser Mann auf die Tram geschossen? Wenn ja, warum? Und womit? Bislang ist nicht bekannt, dass es der Schütze auf eine bestimmte Person abgesehen haben könnte.

Eine Gefahr für Leib und Leben bestand nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse aber sehr wohl. Die Mordkommission ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Ob es sich wirklich um einen Schuss handelte – und nicht etwa um eine Beschädigung durch einen Stein, soll nun das LKA klären. Ein passendes Projektil wurde weder im Zug noch auf der Brücke gefunden. Möglich ist, dass der Täter zum Beispiel mit einer Softair-Waffe geschossen hat.

Im LKA werden nun Beamte mit unterschiedlichen Waffen auf eine vergleichbare Scheibe schießen. Diese muss nun erstmal besorgt werden. Der Täter konnte trotz Großfahndung, auch per Hubschrauber, entkommen.

 

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