Radler fordern: Mehr FKK, bitte!

"Radeln in München": Zu diesem Thema befragte ein Unternehmen im Internet. Die Ergebnisse sind einigermaßen überraschend.
von  Abendzeitung
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"Radeln in München": Zu diesem Thema befragte ein Unternehmen im Internet. Die Ergebnisse sind einigermaßen überraschend.

Macht Radeln einen schönen Hintern? Kann man mit zwei Maß Bier intus noch unfallfrei einen Drahtesel besteigen? Braucht München eigene Fahrradwege für Freunde der Freikörperkultur? Und warum beschäftigt sich eigentlich niemand mit Fragen, die dem Volk wirklich auf den Fingern brennen – also mit Fragen wie diesen?

Das Unternehmen Voycer AG hat es gewagt und Menschen mit Internetanschluss zu ihrer Meinung zum Thema „Radeln in München“ befragt. Vom 19.Juli bis 30. August konnte auf muenchenstimmt.de gevotet werden.

Die Ergebnisse der Umfrage sind einigermaßen überraschend: So finden sich etwa stabile demokratische Mehrheiten für die Einführung von FKK-Radlwegen in ganz München. Auch glauben mehr als 50 Prozent der Befragten, sie könnten problemlos mit zwei Litern Bier im Blut im Straßenverkehr mitmischen.

Die Firma Voycer bezeichnet die Umfrage als einen „Ideenwettbewerb normaler Bürger“ und hält die Ergebnisse für durchaus valide

– obwohl manche Votings weniger als 100 Klicks generiert haben.

Immerhin haben bei den wirklich ernsten Fragen der Münchner Radlfahrer mehr User abgestimmt. Auf die weit gefasste Frage, was für Münchens Radler besser werden solle, fordern 36Prozent von mehr als 2100 Votingteilnehmern eine bessere Infrastruktur und zehn Prozent mehr Sicherheit. Dass Radeln in München gefährlich sei, glauben gar 75 Prozent.

Eine Zwei-Drittel-Mehrheit von knapp 3000 Befragten fordert eine MVG-Monatskarte die das Mitnehmen eines Fahrrads erlaubt, mehr als 80 Prozent wollen diesen Service gratis haben.

Abenteuerlich geraten wieder die Antworten auf Detailfragen hinsichtlich der Verkehrsordnung. 90 Prozent wünschen sich, dass Radler immer Vorfahrt haben und ein autofreier Tag eingeführt wird. Dass Autofahrer mehr nerven, als Zweiradfahrer finden immerhin noch

60Prozent.

So weit so schlau. Was also mit den Ergebnissen anfangen? „Die Umfrage gibt viele Ideenanstöße“, sagt Michael Nenninger von Voycer. Die Ergebnisse würden an die Stadt München weitergeleitet. Die hatte im Rahmen ihrer umstrittenen Radl-Imagekampagne bereits den Radljoker eingeführt. Vielleicht muss der ab jetzt nackt durch die Stadt radeln. rke

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