Rache: Giftige Hundeköder ausgelegt

Wollte der Täter die beiden Killerhunde eines Jägers umbringen? In Schwabing frisst ein Labrador einen tödlichen Köder - und kämpft nun um sein Leben.
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Sie haben den falschen Hund erwischt“: Das Laken von Hundehalter Bruno K. Im selben Haus wohnt der Besitzer zweier im Viertel bekannter, gefährlicher Hunde
Petra Schramek Sie haben den falschen Hund erwischt“: Das Laken von Hundehalter Bruno K. Im selben Haus wohnt der Besitzer zweier im Viertel bekannter, gefährlicher Hunde

MÜNCHEN - Wollte der Täter die beiden Killerhunde eines Jägers umbringen? In Schwabing frisst ein Labrador einen tödlichen Köder - und kämpft nun um sein Leben.

Huckleberry ist ein echter Familienhund, immer lebhaft und sehr kinderlieb. Doch jetzt ist der braune Labrador in der Tierklinik, er ringt mit dem Tod. „Unser Hund wurde vergiftet“, sagt Herrchen Bruno K. Er ist wütend, sein elfjähriger Sohn verzweifelt. An seinen Gartenzaun hat K. ein Bettlaken gehängt: „Sie haben den falschen Hund erwischt“, steht da. Der Anschlag ist möglicherweise ein weiterer Höhepunkt in einem bizarren Hundekrieg in Schwabing.

Im November hatten zwei Jagdhunde, die einem Schwabinger Jäger gehören, im Leopoldpark zwei kleine Hunde totgebissen. Zuerst eine Zwergpinscherdame, dann Rauhaardackel Niki. Ihre Besitzer waren machtlos, die Tiere hatten keine Chance. Auch mehrere Kinder mussten die grausigen Angriffe mit ansehen, denn das Ganze passierte direkt vor einem Kindergarten.

Der Besitzer dieser Killerhunde, der Jäger, wohnt in demselben Haus wie Bruno K. Der Giftanschlag geschah im Vorgarten dieses Hauses. Es hätten also auch die beiden blutrünstigen Pudelpointer das Gift fressen können. Jetzt gibt es Gerüchte, das jemand die tödlichen Köder gestreut haben könnte, um die Jagdhunde zu erwischen. Ein Rachefeldzug? Die Aktion eines Hundeshassers?

Wer das Gift ausgelegt hat, ist noch unklar. Bruno K. hat die Polizei eingeschaltet. Dass es kein Unfall war, ist aber klar. Die Tierklinik, in der Labrador Huckleberry liegt, stellte Zinkphosphit fest. Das wird normalerweise zum Töten von Schädlingen wie Wühlmäusen eingesetzt. Huckleberry fraß das Gift am Montagabend. „Das war in der Wiese verstreut und sah aus wie ein Haufen übergroßer Traubenkerne“, sagt Bruno K. Am nächsten Morgen war der Hund „mehr tot als lebendig“.

Für die beiden Killer-Hunde hat das KVR inzwischen „Maulkorb- und Leinenpflicht“ verhängt. Es läuft außerdem ein Strafverfahren gegen den Besitzer, ihm wird womöglich der Jagdschein entzogen. Doch das Viertel kommt dadurch noch lange nicht zur Ruhe. Bruno K. und seine Familie hoffen inständig, dass Huckleberry durchkommt. Das Bettlaken wollen sie für alle sichtbar hängen lassen. „Der Täter soll wissen, was er angerichtet hat.“ ajh

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