Prozess: Streit um Kindergeld - Mann greift zum Messer

Prozess in München: Das Opfer des Messerangriffs bleibt 17 Tage im Koma. Vor Gericht schweigt der Angeklagte zu den Vorwürfen.
von  John Schneider
Der Angeklagte kommt in den Gerichtssaal.
Der Angeklagte kommt in den Gerichtssaal. © jot

München - Alban D. (61, Name geändert) ist aufgrund verschiedener Krankheiten Frührentner. Seine Frau (56) hat sich um ihn gekümmert. Doch als diese ihren eigenen Weg gehen will und auszieht, soll der 61-Jährige ausgerastet sein und laut Anklage auf seine Frau, die er als sein Eigentum betrachtet habe, eingestochen haben. Wegen versuchtem Mord sitzt er seit Montag auf der Anklagebank.

Der Hintergrund: Sohn und Mutter zogen aus

Seine Frau war im August 2018 aus der gemeinsamen Wohnung in Hadern ausgezogen. Sein Sohn (19) blieb bei dem Frührentner. Er und seine Mutter besorgten den Haushalt des 61-Jährigen.

Im Juni 2019 eskalierte die Situation. Das Opfer hatte laut Anklage eine eigene Wohnung gefunden. Jetzt sollte auch der Sohn aus der Wohnung des Angeklagten ausziehen. Außerdem hatte die Frau beantragt, dass ihr das Kindergeld für den Sohn überwiesen wird. Die Familienkasse war sogar der Auffassung, dass Alban D. fast 10.000 Euro zurückzahlen müsse.

Opfer der Messerattacke überlebte

Am 22. Juni stritten die beiden darüber. Alban D. griff zu einem Küchenmesser und stach drei Mal in die Brust seiner Frau. Ihr Sohn rettete sie. 17 Tage lag sie im Koma, doch sie überlebte.

Seine beiden Anwälte Christian Gerber und Matthias Bohn erklären, dass sich ihr Mandant nicht zur Sache äußern werde. Der Prozess wird fortgesetzt.

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