Prozess in München: Vier Männer wegen versuchten Totschlags angeklagt
Hinterher haben sie untereinander schon diskutiert, ob die brutale Eskalation im Sperrengeschoss des Hauptbahnhofs angemessen war, berichtet einer der vier Angeklagten (18 bis 21 Jahre alt) zum Prozessauftakt vor Gericht.
Seit Dienstag muss sich das Quartett wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Aber von Anfang an: Laut Anklage geriet der 20-jährige Angeklagte in der Nacht auf den 31. Dezember 2024 im Sperrengeschoss des Hauptbahnhofs mit zwei anderen Männern in Streit über ein Drogengeschäft.
Anklage versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung: So eskalierte das Ganze
Im Verlauf der Auseinandersetzung holte sich das spätere Opfer Unterstützung von fünf weiteren Bekannten. Der 20-Jährige sei daraufhin mit einem Bekannten geflüchtet und habe in einem Kiosk Schutz gefunden.
Wenige Minuten später setzten die beiden die Flucht fort und wurden von ihren Verfolgern gestellt. Der 20-Jährige sei dann bedroht und geschlagen worden. Sein Handy fiel auf den Boden und wurde von einem der Angreifer mitgenommen. Die Gruppe flüchtete. Doch damit war die Geschichte noch nicht vorbei.
Staatsanwaltschaft spricht von "gemeinsamer Anwendung unlimitierter körperlicher Gewalt"
Der Begleiter des 20-Jährigen alarmierte nun seinerseits Helfer. Mit deren Hilfe gelang es, das Opfer im Sperrengeschoss zu stellen. Der Mann wurde zu Boden gebracht und von den vier Angeklagten geschlagen und gegen den Kopf getreten.
Die Staatsanwaltschaft spricht bei den Jugendlichen und Heranwachsenden von "gemeinsamer Anwendung unlimitierter körperlicher Gewalt". Immerhin soll einer der Angeklagten noch versucht haben, die Situation zu beruhigen. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg: Das Opfer wurde schwer verletzt.
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