Prozess in München: Frau verklagt Sanitäter wegen Fußbruch

Eine 84-Jährige sagt, dass sie beim Transport in ihre Wohnung schwer verletzt wurde. Verantwortlich sollen die Sanitäter sein.
von  John Schneider
Es steht Aussage gegen Aussage: Sind die Sanitäter für die Fußverletzung der 84-Jährigen verantwortlich?
Es steht Aussage gegen Aussage: Sind die Sanitäter für die Fußverletzung der 84-Jährigen verantwortlich? © V. Hartmann/dpa-Archivbild

München - Paula T. (Name geändert) wird im Rollstuhl in den Gerichtssaal geschoben. Die 84-Jährige leidet noch immer an den Folgen eines Unfalls vom Oktober 2015. Damals zog sie sich mehrere Brüche des linken Fußes zu. Sie sagt, dass die Sanitäter, die sie damals aus einem Perlacher Pflegeheim in ihre Taufkirchner Wohnung bringen sollten, an der Verletzung schuld seien. Und hat den Rettungsdienst verklagt. Streitwert: 25.000 Euro.

Sanitäter sollen für die Fußverletzung verantwortlich sein

Kein leichter Fall für die Zivilkammer unter dem Vorsitz von Frank Tholl. Das strafrechtliche Ermittlungsverfahren gegen die Sanitäter ist inzwischen eingestellt worden.

Es steht Aussage gegen Aussage. Die alte Dame erklärt vor Gericht, dass ihr linker Fuß in dem Behelfsrollstuhl des Rettungswagens eingeklemmt wurde. Sie habe das den Sanitätern gesagt, die hätten sich aber nicht darum gekümmert. "Dann hat es Knacks gemacht", berichtet die Klägerin. Auch nach mehreren Nachfragen des Richters bleibt aber die Frage unbeantwortet, ob sie den Sanitätern von der Verletzung erzählt hat.

Verletzung von Pflegedienst entdeckt

Die beiden Männer vom Rettungsdienst haben eine andere Version. Darin kommt ein Fußbruch nicht vor. Soweit sie sich erinnern können – und auch damals protokolliert haben – gab es keinen derartigen Vorfall. Sie hätten die Patientin unfallfrei in ihre Wohnung gebracht. Einer der beiden sagt, dass er dann noch gefragt habe, ob alles in Ordnung sei und Paula T. dies bejahte und ihm noch erklärt habe, dass ja auch bald der Pflegedienst komme.

Der kam tatsächlich, entdeckte die schwere Verletzung und ließ den Notarzt kommen.

Seine Entscheidung will das Gericht am 17. April bekanntgeben.

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