Prozess gegen Ex-BayernLB-Vorstand unterbrochen
Zwangspause im Gribkowsky-Prozess: Der angeklagte Ex-Manager soll wegen gesundheitlicher Probleme und seelischer Belastung nicht verhandlungsfähig sein
München - Der Schmiergeld-Prozess gegen den ehemaligen BayernLB-Manager Gerhard Gribkowsky ist wegen gesundheitlicher Probleme des Angeklagten für gut zwei Wochen unterbrochen worden. Zuvor hatte das Landgericht München am Freitag in nicht öffentlicher Sitzung einen Sachverständigen für Psychiatrie zur Frage der Verhandlungsfähigkeit von Gribkowsky angehört, wie Gerichtssprecherin Margarete Nötzel mitteilte.
„Die gesundheitlichen Probleme haben zu einer erheblichen seelischen Belastung geführt“, sagte die Sprecherin. Dadurch sei die Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten zumindest eingeschränkt, worauf das Gericht mit der Unterbrechung Rücksicht genommen habe.
Gribkowskys Anwalt sagte auf dapd-Anfrage, sein Mandant sei nicht verhandlungsfähig. Hintergrund seien keine psychischen Probleme. Sein Mandant sei gesundheitlich angegriffen, und es sei um die Frage gegangen, ob er unter diesen Umständen in der Lage sei, dem Prozess zu folgen.
Der Prozess soll am 27. Februar fortgesetzt werden. Dann soll die Verhandlungsfähigkeit Gribkowskys mithilfe des Sachverständigen erneut geprüft werden. Damit entfallen, Freitag inbegriffen, fünf Termine.
Gribkowsky ist wegen Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung angeklagt. Er soll im Zusammenhang mit dem Verkauf der Formel-1-Anteile der Bayerischen Landesbank an einen Investor von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und dessen Familienstiftung 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld erhalten haben.