Bei einem Streit in einem Asylbewerberheim ersticht ein Mann seinen Kontrahenten. Staatsanwalt fordert lebenslang in Haftstrafe.
Regensburg -
Nach der Tötung eines 20-jährigen Irakers in einem
Asylbewerberheim in der Oberpfalz hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft wegen
Mordes gefordert. Die Verteidigung plädierte auf drei Jahren
Haft
wegen Körperverletzung mit Todesfolge.
Das Urteil soll am Mittwoch verkündet werden.
Das Opfer und der angeklagte Iraner hatten sich vor der Tat im März gestritten.
Dabei soll es um den abgelehnten Asylantrag des späteren Opfers gegangen sein
.
Mitbewohner konnten die Streithähne trennen.
20 Minuten später habe der Angeklagte ein Taschenmesser geholt, die Zimmertür eingetreten und mindestens drei Mal auf sein Opfer eingestochen. Ein Stich traf die Hauptschlagader, der Mann verblutete. „Der Angeklagte wurde vom Opfer zum Zorn gereizt“
, sagte der Verteidiger,
und
er
sei so zur Tat hingerissen worden.
Sein Mandat habe das Opfer nicht töten wollen. Nach den Messerstichen hat er ihm ein Handtuch auf die Brust gedrückt und einen Krankenwagen verlangt.
Als die Polizei kam,
habe er noch immer den Kopf des Opfers im Schoß gehalten und sich gestellt.
Der Angeklagte äußerte sich in seinem Schlusswor
t
erstmals in dem Prozess: „Ich schäme mich und bereue alles, was geschehen ist. Ich entschuldige mich bei den Angehörigen und beim deutschen Staat.“ Der Vorsitzende der Schwurgerichtskammer hatte in einem rechtlichen Hinweis angekündigt, dass möglicherweise auch eine Verurteilung wegen Totschlags in einem minderschweren Fall in Frage komme.