Prozess am Amtsgericht: Die Vergewaltigung einer Bewusstlosen

Berg am Laim: Zwei Männer schleppen 27-Jährige ins Gebüsch, einer vergeht sich an ihr. 33 Monate Haft.
John Schneider |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Carbonatix Pre-Player Loader

Audio von Carbonatix

München Petra S. (Name geändert) ist eine „schwer gezeichnete Frau“. Mit dieser Beobachtung stand Amtsrichter Matthias Braumandl gestern nicht allein. Wie schwer die 27-Jährige an den psychischen Folgen einer Vergewaltigung noch zu leiden hat, wurde überdeutlich. Im Zeugen-Stuhl drehte sich so weit ab, dass sie die beiden Angeklagten (22, 25) nicht anschauen musste.

Den Männern wird vorgeworfen, am 4. August 2014 gegen 22.30 Uhr die bewusstlose Frau – sie hatte jede Menge Medikamente und Rauschgift im Blut – in einem Park an der St.-Veit-Straße in ein Gebüsch gezerrt zu haben. Der jüngere der beiden habe sie dann mehrmals vergewaltigt. Sein Komplize hielt die Frau fest, als diese aufgrund der Schmerzen erwachte. Und reichte dem Vergewaltiger Kondome.

Immerhin hatten die beiden Sex-Täter gestern den Anstand, die Anklage in vollem Umfang einzuräumen. Damit blieb Petra S. erspart, die Tat selber noch einmal schildern zu müssen. Oder das was ihr von den schrecklichen Bildern dieser Nacht noch in Erinnerung geblieben ist.

Der Vorfall blieb nicht unbemerkt. Ein Radler sah wie die beiden Männer die Frau durch den Park schleiften, sprach sie an. Doch er bekam keine Antwort. „Da wurde es mir zu brenzlig.“

Er fuhr weg, versuchte aber einen Tramfahrer zu überzeugen, die Polizei zu rufen. Der weigerte sich. So verstrichen wertvolle Minuten. Zu Hause angekommen, rief der Radler die Polizei, die schnell am Tatort war. Dafür gab’s ein Sonderlob von Staatsanwältin Rebecca Hupke.

Eine Polizistin berichtete wie plötzlich das Opfer durchs Gebüsch brach und rief: „Helfen Sie mir! Ich wurde vergewaltigt.“ Die Täter waren schnell geschnappt, sitzen seitdem in U-Haft.

Der 22-Jährige wird im Knast bleiben. Er bekam 33 Monate Haft. Sein Komplize (zwei Jahre Haft) kommt auf Bewährung frei.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.