Promi-Treff Grüntal: Abriss!

Wiesn-Wirt Kuffler und Schörghuber ziehen die Reißleine – seit zehn Jahren macht das Wirtshaus mit dem idyllischen Biergarten keine Gewinne. Jetzt sollen edle Wohnungen dort entstehen.
von  Abendzeitung
Lauschig war's im Biergarten Grüntal. Doch die Umsätze waren zu schlecht.
Lauschig war's im Biergarten Grüntal. Doch die Umsätze waren zu schlecht. © Ronald Zimmermann

Wiesn-Wirt Kuffler und Schörghuber ziehen die Reißleine – seit zehn Jahren macht das Wirtshaus mit dem idyllischen Biergarten keine Gewinne. Jetzt sollen edle Wohnungen dort entstehen.

BOGENHAUSEN Es gilt noch als Promi-Treff, doch los ist im „Wirtshaus im Grün Tal“ im feinen Herzogpark schon lang nichts mehr: Das Lokal mit dem idyllischen Biergarten wird Ende des Jahres dicht gemacht, seit über zehn Jahren erwirtschaftet das Gasthaus keine Gewinne. Gastronom Stephan Kuffler sagt: „Es ist wirklich sehr, sehr schade; am Dienstag habe ich den 40 Mitarbeitern mitgeteilt, dass wir schließen müssen.“

Besitzer des 3350 Quadratmeter großen Geländes unweit des Isar-Stauwehrs ist Schörghuber, also die „Bayerische Bau und Immobilien Gruppe“. Die teilte am Freitag mit, dass das Lokal „über Jahre hinweg nicht rentabel betrieben werden konnte“. Und das, obwohl das Grüntal eine lange Tradition hat als Promi-Treff. Willy und Sônia Bogner waren da, Ottfried und Joschka Fischer auch. Boris Becker und Sandy Meyer-Wölden turtelten heftig hier. Doch die goldenen Zeiten sind vorbei, heute spielt die Musik in der City. Stephan Kuffler: „Besonders die Änderung der Ladenöffnungszeiten haben wir zu spüren bekommen.“

Die Kundschaft würde lieber im Zentrum nach dem Shoppen zum Essen gehen, als ins Grüntal zu kommen. Und für Events sei das Lokal kaum geeignet, die Räume seien zu verschachtelt. Wiesn-Wirt Kuffler (Weinzelt) betreibt u.a. Spatenhaus, Haxnbauer, Seehaus und Mangostin. Für die Grüntal-Pleite wird die Lage verantwortlich gemacht. Die Verantwortlichen sind sich sicher, „die Laufkundschaft“ habe gefehlt.

Das Lokal, das nicht unter Denkmalschutz steht, soll einer edlen Wohnbebauung weichen. Anfang 2011 rückt die Abrissbirne an. Der Verlust scheint die Anwohner aber nicht allzu sehr zu schmerzen. Professor Wolfgang Pförringer, der gleich in der Nähe wohnt, sagt: „Die Nachbarn sind schon lange nicht mehr hingegangen.“ Er bedauert, dass es im Herzogpark quasi kein Lokal mehr gibt – jetzt bleibt den Großkopferten noch der Freisinger Hof in der Oberföhringer Straße. Und die Mitarbeiter des Grüntal? Kuffler: „Wir versuchen, alle in anderen Betrieben unterzubringen.“ Katharina Rieger

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