Projekt an der München Klinik: Chefinnen vor!

München - Frauen in Chefpositionen sind auch in deutschen Kliniken immer noch klar unterrepräsentiert. Zwar sind etwa 65 Prozent der jungen Ärzte, die nach dem Studium in Kliniken beginnen zu arbeiten, weiblich. Doch zur Chefärztin schaffen es gerade mal zehn Prozent der Frauen.
Der Grund: Arbeitszeitmodelle und Familie vertragen sich noch immer nicht gut, Männer sind untereinander besser vernetzt, und in bisherigen Strukturen sind Rollenbilder fest verankert.
Projekt an der München Klinik: 2,6 Millionen Euro Fördergelder
Zu diesen Erkenntnissen gelangt kurz zusammengefasst ein Projekt mit dem Titel: "Fachkräfte sichern durch Gleichstellungspolitik im Krankenhaus", das die München Klinik vor drei Jahren begonnen und jetzt abgeschlossen hat. Es wurde mit EU-Geldern in Höhe von 2,6 Millionen Euro gefördert. An dem Projekt haben auch die kommunalen Krankenhäuser in Hannover, Karlsruhe und Solingen teilgenommen.
Eine weitere Erkenntnis war: Von alleine ändert sich nichts – die Rahmenbedingungen müssen geändert werden. Denn nicht allein die fachliche Qualifikation ist entscheidend, sondern Frauen brauchen – wie Männer – Mentoren, die sie bei ihrer Karriere unterstützen.
Projekt an der München Klinik: Frauen gezielt fördern
So war das Projekt nicht nur eine Studie zu einem altbekannten Thema, sondern es war erklärtes Ziel, Frauen konkret zu fördern. Und das ist offenbar gelungen: Von den 48 teilnehmenden Ärztinnen haben laut München Klinik in dieser Zeit 34 Ärztinnen den Sprung zur Oberärztin geschafft.
Dabei halfen neben einem Mentorenprogramm auch Schulungen zum Thema Führung und Krankenhausfinanzierung. Drei teilnehmende Ärztinnen wählten trotzdem den Weg, den bisher viele Frauen wählten, wenn sie im Klinikbetrieb keine Karriere machen konnten: Sie eröffneten eine eigene Praxis.
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