Probleme bei der Münchner U-Bahn wegen Herbstwetter: Ist wohl erst der Anfang
Erinnern Sie sich noch an Anfang Dezember 2023? Ein halber Meter Neuschnee in München! Tagelang ging bei den Öffentlichen fast nichts mehr. Wie peinlich. Damals konnte die MVG zumindest mit einem ungewöhnlichen Ereignis argumentieren. Doch als an diesem Dienstag Durchsagen durch die U-Bahnhöfe schallten, dass es „aufgrund der Witterungsverhältnisse“ zu Problemen käme, konnte man bei den Fahrgästen in sehr verdutzte Gesichter sehen.
Die MVG als funktionierender Teil des ÖPNV? Die Zeiten sind vorbei
Klar, es windete, die Tage zuvor waren greislige Regentage. Aber: Es ist halt Herbst. Da sollte die U-Bahn schon funktionieren. Auf AZ-Anfrage war dann auch nur von "rutschigen Gleisverhältnissen" auf dem winzigen oberirdischen Abschnitt im Norden als Ursache für Verspätungen und Ausfälle in der Stadt die Rede.
Puh. Es ist gar nicht lange her, da war man im Rathaus sehr stolz darauf, für den funktionierenden Teil der Öffentlichen verantwortlich zu sein - im Gegensatz zu Freistaat und Bund mit ihrer S-Bahn, sollte das heißen. Doch die Zeiten, in der man mit dem Finger auf andere zeigen konnte, sind vorbei. Busausfälle sind an der Tagesordnung, Takte sollen weiter ausgedünnt werden - und auch die U-Bahn ist längst nicht mehr, was sie war. In den kommenden Jahren ist noch mit sehr viel Sanierungsbedarf - und Langsamfahrstellen, wenn sich Baustellen mal wieder verzögern - zu rechnen.
Und in den nächsten Wochen mit dem ersten Schnee. Geduld, Nachsicht und Humor bleiben Tugenden, die Münchner Fahrgäste sehr gut gebrauchen können.
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