Pride Week in München: Die bunteste Woche im Jahr – CSD-Programm steht fest

Trotz Corona startet die CSD-Woche morgen mit einem vielfältigen Programm. Konzerte, Diskussionen, Workshops und vieles mehr finden zum Teil live oder auch per Livestream unter dem Motto "proud. human. queer" statt.
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Ein Hoch auf die Pride Week. So schön bunt sind Münchens Trambahnen sonst nie.
Ein Hoch auf die Pride Week. So schön bunt sind Münchens Trambahnen sonst nie. © Sigi Müller

München - München ist bunt. In der kommenden Woche wird's aber noch ein bisserl bunter. Mit vielen Regenbogenfahnen am Rathaus, auf Bussen und Trambahnen zeigt auch die Stadt offiziell Flagge für die LGBTIQ*-Bewegung. Mit zahlreichen Veranstaltungen startet morgen die Pride Week mit Schwerpunkt auf den Themen LGBTIQ* in Osteuropa und die Lage von Trans-Menschen.

Katrin Habenschaden: "Toleranz ist nicht gleichbedeutend mit Akzeptanz"

Auf der heutigen Pressekonferenz im Schwulen Kommunikations- und Kulturzentrum Sub sagte die Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden von den Grünen: "Das ist kein gewöhnlicher Termin für mich. Denn er bedeutet mir was. Er steht für unsere unzertrennbare Verbindung zur queeren Familie und für Solidarität." Letztere sei auch heute noch nötig. Zwar könne München stolz sein auf eine queere Infrastruktur und eine tolerante Gesellschaft. "Aber Toleranz ist nicht gleichbedeutend mit Akzeptanz", betont Habenschaden. LGBTIQ*-Menschen leiden noch viel zu oft unter Rollenklischees, Alltagsdiskriminierung und Gewalt.

V.l.: Thomas Niederbühl, Katrin Habenschaden (Grüne) und Patricia Schüttler bei der Pressekonferenz im Sub.
V.l.: Thomas Niederbühl, Katrin Habenschaden (Grüne) und Patricia Schüttler bei der Pressekonferenz im Sub. © Sigi Müller

Der Rosa-Liste-Stadtrat und politische Sprecher des CSD München Thomas Niederbühl erklärt, dass der Kampf gegen die alltägliche Diskriminierung, Ungerechtigkeiten und Homophobie noch lange nicht zu Ende ist: "Wir müssen weiter für unsere Belange eintreten."

Anita Koziol engagiert sich seit Jahren für die Themen Lesben und Migration und veranstaltet ein Panel zum Thema Osteuropa mit Schwerpunkt auf den Ländern Ungarn, Polen, Ukraine und Kroatien. Angesichts der restriktiven Gesetzgebung Ungarns, einer starken Homo- und Transphobie in Polen, Hass und Gewalt gegen die LGBTIQ*-Gemeinde in der Ukraine sowie einer nach wie vor problematischen Einstellung der kroatischen Bevölkerung gegenüber diesen Themen sehe sie "noch viel Handlungsbedarf", sagt Koziol. In all diesen Ländern gebe es allerdings eine Solidarisierungswelle in der Bevölkerung, an die man jetzt anknüpfen müsse.

CSD-Schwerpunkt ist Trans-Identität

Über den CSD-Schwerpunkt Trans-Identität freut sich die Aktivistin Patricia Schüttler. Sie ist Vorsitzende des Vereins Trans-Ident und präsentiert am Mittwoch das Münchner Trans-Netzwerk TINQnet.

Lesen Sie auch

CSD-Sprecherin Julia Bomsdorf freut sich besonders darauf, mit der "Dyke*March Radl-Demo" und dem Lesbischen Angertorfest Online in die Pride Week zu starten und auf Infoständen über verschiedene Einrichtungen zu informieren.

Das erwartet Sie zum CSD-Start in München

Vom Graffiti-Workshop bis zum Filmabend ist alles dabei. Hier ein paar Beispiele. Das ganze Programm gibt's hier.

  • Samstag, 3.7. 15 Uhr Dyke*March Für mehr lesbische Sichtbarkeit radelt der Verein Dyke*March durch die Stadt. Los geht's an der Theresienwiese.
  • 20 Uhr Lesbisches Angertor(straßen)fest Online. Über das Internet besucht man hier virtuelle Infostände und kann sich direkt mit anderen Menschen austauschen.
  • Mittwoch, 7.7. 19.30 Uhr Das Netzwerk TINQnet (Trans Inter Nicht binär Queer) stellt sich vor.
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6 Kommentare
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  • Giesing am 02.07.2021 09:22 Uhr / Bewertung:

    Die bunteste Woche also. Ich fände es bunt, wenn man die Opfer von Würzburg ordentlich betrauert hätte und nicht peinlich um den Brei reden würde. Hier wurden gezielt Frauen ermordet. Jedoch möchte man diesen unter Umständen kein "Gesicht" geben, damit die Öffentlichkeit nicht zu sehr Emotional eingebunden wird? Ich habe jedenfalls nicht wahrgenommen, dass Politiker aller Parteien sich zu Wort gemeldet haben und die Gelder zum Kampf gegen religiösen Fanatismus erhöht wurden (oder die Forderung danach erhoben wird). Solange die wahren Problemfelder nicht angesprochen werden, ist dies alles reiner Populismus und Aktionismus. Eine peinliche Anbiederung bei einem bestimmten Personenkreis.

  • Witwe Bolte am 02.07.2021 14:57 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Giesing

    Auch die Opfer vom Breitscheidplatz haben "kein Gesicht" bekommen. Das hat die Medien wohl wenig interessiert. Ganz anders die Opfer vom OEZ, Hanau oder die NSU-Opfer. Über diese armen Ermordeten wurden Fotos und Namen veröffentlicht, viele Hinterbliebenen wurden interviewt, zum Teil auch die Beisetzungen fürs TV gefilmt.
    Und die Würzburg-Opfer? Fast nichts bekannt.

  • aberdochsonicht2 am 01.07.2021 19:24 Uhr / Bewertung:

    Die bunteste Woche im Jahr - ich bitte da um Toleranz auch für uns Heteros, man fühlt sich ja schon etwas diskriminiert und ausgegrenzt.

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