Preistreiber stoppen!

"Auch der Mittelstand findet kaum noch eine Wohnung": Der Rathausreporter Willi Bock  über den Wohnungswahnsinn in der Landeshauptstadt.
Willi Bock |
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München – man leistet sich ja sonst nichts.
dpa/AZ München – man leistet sich ja sonst nichts.
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München – man leistet sich ja sonst nichts. Der Spruch ist alt, aber leider wahr. Ärmere lässt er verzweifeln, für die Reichen ist er wie ein Ritterschlag. Immobilienkenner schütteln den Kopf über die Preise, die man in München verlangen kann. Seit der Glaube an die allein reich machende Börse Milliarden vernichtet hat, kehren die Investoren auf den Wohnungsmarkt zurück.

Doch für wen bauen sie? Der Andrang jagt die Grundstückspreise in nie gekannte Höhen, was in wenigen Jahren horrende Mieten und noch teurere Eigentumswohnungen bedeuten wird. So bauen sie für die eigene Rendite. Der soziale Erhalt einer Stadt ist den anonymen Fonds und manchem Investor unterm Bilanzstrich schnurzpiepegal. Wo soll das hinführen, wenn sich jetzt schon 80 Prozent der Münchner keine Eigentumswohnung mehr leisten kann? Und der Mittelstand bereits heute schon Probleme hat, bezahlbare Wohnungen zu finden, wie eine aktuelle Studie des Planungsreferats belegt. Das ist ein Alarmsignal.

Es ist gut, dass die Stadt jetzt die Einkommensgrenzen für geförderte Wohnungen im München-Modell anhebt. Aber so viele München-Modell–Wohnungen werden nicht gebaut, wie tatsächlich gebraucht werden. Und erst spät hat die Stadt erkannt, dass sie die Preistreiberei stoppen muss, an der sie mitverdient hat. Es muss eine Umkehr folgen. Denn was soll das für eine Stadt werden, in der jene schon kaum noch leben können, die woanders zu den besser Verdienenden gehören würden?

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