Preise für München: Die unteren Mieten steigen schneller

München - Unten geht noch was – das denken sich gerade viele Vermieter. So legt es der neue „Residential City Profile München“ der Firma Jones Lang LaSalle (JLL) nahe. Im unteren Marktsegment sind die Mieten demnach im vergangenen Halbjahr besonders stark gestiegen, während in höheren Segmenten Potenziale bereits ausgeschöpft wurden. Oder anders gesagt: Oben geht’s kaum mehr teurer, jetzt ziehen die unteren Mieten umso stärker nach.
Die mittlere Angebotsmiete in München lag der Studie zufolge im letzten halben Jahr bei durchschnittlich 15,65 Euro pro Quadratmeter. Das bedeutet einen Anstieg von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei haben die Mieten im vergleichsweise günstigen Bereich am stärksten zugelegt. Das betreffe vor allem die Großwohnsiedlung Neuperlach und den Stadtteil Pasing. Betroffen sind aber auch die Edel-Lagen: In der Innenstadt stiegen die Preise der günstigsten Wohnungen mit durchschnittlich sieben Prozent am stärksten.
Die Preise liegen zwischen 11 und 30 Euro pro Quadratmeter
Die teuren Mieten sind hingegen weniger stark gestiegen. In einigen Lagen im Norden und Süden der Innenstadt seien die Angebotsmieten sogar gesunken. Das liegt allerdings auch am bereits enorm hohen Niveau von knapp 17 bis 18,50 Euro pro Quadratmeter.
Die Spreizung der Preise ist enorm. Während in den Vororten Mietwohnungen noch für 11 Euro pro Quadratmeter zu haben seien, würden dafür in der Innenstadt bis zu 28 Euro verlangt.
Schaut man nur auf die Preis im Neubau, wird es noch teurer. Dort werden laut JLL in den Innenstadtlagen zwischen 17 und 30 Euro pro Quadratmeter erzielt, außerhalb liegen die Preise zwischen 12 und 17 Euro. Mit durchschnittlich 5,7 Prozent haben die Neubaumieten auch stärker zugelegt als diejenigen der Bestandsbauten.
Wieder einmal steigen die Preise für Eigentumswohnungen aber wesentlich stärker als die Mietpreise: im Schnitt um neun Prozent innerhalb des letzten Jahres. Für den Quadratmeter wurden in den letzten sechs Monaten im Schnitt 5590 Euro verlangt. Das Top-Segment hat mittlerweile die Marke von 10 000 Euro erreicht. Richtet man den Blick nur auf die Neubauten, liegen die Quadratmeter-Preise zwischen knapp unter 6000 Euro und leicht über 8000 Euro.
Wer meint, das könne sich niemand mehr leisten, liegt falsch. Rund 218 000 Wohnungskäufe hat JLL im vergangenen Jahr gezählt, dabei wurden insgesamt 12,9 Milliarden Euro bezahlt. Investoren stammen dabei vor allem aus Deutschland. Die meisten ausländischen Investoren kommen aus Österreich und Israel.