Kommentar

Postfilial-Strategie: Kaum nachvollziehbar

AZ-Lokalredakteur Hüseyin Ince über die Postfilial-Strategie.
von  Hüseyin Ince

Manchmal sagen Zahlen mehr, als Worte es je könnten. Ein Beispiel: Laut dem Immobilienverband Deutschland Süd (IVD) kostet die Ladenmiete in Innenstadt-Bestlage - auch dort, wo die Post ihre 572 Quadratmeter große Filiale im Alten Hof eröffnete - im Schnitt 215 Euro je Quadratmeter. Sprich, die Post zahlt hier monatlich bis zu 120.000 Euro. Für die Kunden. Für 21.000 Bewohner des Bezirks Altstadt-Lehel. 67 Einwohner je Hektar.

Mehr eigenständige Filialen wären wünschenswert

In Schwabing-West hingegen: 158 Einwohner je Hektar, 68.750 Bewohner. Hier verzichtete man auf den Betrieb einer reinen Postfiliale und suchte sich neue Partner, als die Postbank an der Agnesstraße schloss. Die Ladenmiete für Betriebe ab 200 Quadratmetern kostet in Schwabing-West laut IVD im Schnitt 36 Euro je Quadratmeter. Eine 572-Quadratmeter-Postfiliale hätte hier monatlich "lächerliche" 20.592 Euro gekostet.

Nachvollziehbar ist das nicht. Von außen kann man sagen: Gerne mehr eigenständige Filialen wie in der Altstadt, liebe Post - und zwar nicht nur an Prestige-Standorten. Damit sich Ihre Kunden nicht im Supermarkt eingepfercht zwischen Bäcker und Kasse für ein Päckchen anstellen müssen.

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