Polizisten lassen Kaffeefahrt platzen

Einen Gewinn von 1568 Euro plus Geschenke im Wert von 78 Euro versprachen Anbieter einer Kaffeefahrt in einer Postwurfsendung. Polizisten bekamen Wind von den falschen Versprechen. Zu dritt überredeten sie 25 Rentner wieder aus dem Bus auszusteigen.
von  Abendzeitung
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GARCHING - Einen Gewinn von 1568 Euro plus Geschenke im Wert von 78 Euro versprachen Anbieter einer Kaffeefahrt in einer Postwurfsendung. Polizisten bekamen Wind von den falschen Versprechen. Zu dritt überredeten sie 25 Rentner wieder aus dem Bus auszusteigen.

Ein Gewinn von 1568 Euro, außerdem Geschenke im Wert von 78 Euro? Einer Frau aus Garching kamen die Versprechen verdächtig vor. All das sollte sie bekommen, wenn sie an einer "Sonderfahrt" teilnahm. So stand es in einem Prospekt, den sie in ihrem Briefkasten fand. Die 50-Jährige verständigte die Polizei.

Der Busfahrer fuhr einige Senioren persönlich wieder nach Hause

So kam es, dass anstelle der Frau an der angegebenen Haltestelle in Garching drei Polizisten in einen Bus stiegen, in dem bereits 25 Senioren saßen. Die Beamten leisteten ganze Aufklärungsarbeit: Sie erklärten den Rentnern die Machenschaften und Vorgehensweisen von Kaffeefahrt-Initiatoren. Eine Polizeisprecherin: "Danach entschieden sich alle Fahrgäste, ihren Ausflug mit sofortiger Wirkung zu beenden." Die meisten stiegen sofort aus. Nur einige, die weiter weg wohnten, blieben zunächst etwas ratlos sitzen. Da ließ es sich der Busfahrer nicht nehmen, sie persönlich nach Hause zu chauffieren.

Die Polizei: Werfen Sie die Werbebriefe am besten weg!

Die angeblich so günstigen Angebote auf Busfahrten mit Kaffee und Kuchen haben es in sich. Die Polizei warnt: "Das günstige Angebot für Nichts oder wenige Euro ist nur auf den ersten Blick billig. Die feilgebotenen Waren reichen von teuren Betten, Decken, Kochtöpfen über Nahrungsergänzungsmittel. Die angebotenen Waren sind nach Erfahrung der Polizei regelmäßig teurer als im Fachhandel und von minderer Qualität!" Selbst die Teilnehmer, denen dies vorher bekannt war, kommen vielfach mit gekauften Gegenständen oder finanziellen Verpflichtungen zurück.

Die Polizei empfiehlt: Behandeln Sie solche Briefe wie Werbung und werfen sie sie einfach weg. Geben Sie niemals Geld aus, um vermeintliche Gewinne einzufordern und rufen Sie auch nie unter angegebenen Telefonnummern an. Es kommen häufig hohe Gebühren auf Sie zu. Mehr Informationen gibt es in der Polizei-Broschüre "Der goldene Herbst - So schützen Sie sich im Alter". Sie ist in den Polizeidienststellen erhältlich.

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