Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins wechselt ins Gesundheitsministerium

Marcus da Gloria Martins, der Pressesprecher der Münchner Polizei, wechselt für die Kommunikation bezüglich der Corona-Krise vorübergehend ins Gesundheitsministerium.
von  Nina Job
Marcus da Gloria Martins wechselt vorübergehend vom Münchner Polizeipräsidium ins bayerische Gesundheitsministerium.
Marcus da Gloria Martins wechselt vorübergehend vom Münchner Polizeipräsidium ins bayerische Gesundheitsministerium. © Sven Hoppe/dpa

München - Der bisherige Chefsprecher der Münchner Polizei, Marcus da Gloria Martins, ist ins bayerische Gesundheitsministerium abgeordnet worden. Er ist dort ab sofort zuständig für die Pressearbeit der Task-Force Corona-Pandemie. Dafür wurde er nach AZ-Informationen sogar aus seinem Urlaub geholt.

An der Pressearbeit des Ministeriums hatte es in der Coronakrise immer wieder Kritik gegeben. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) steht unter Beschuss, da Tausende Corona-Testergebnisse von Reiserückkehrern lange nicht zugeordnet werden konnten und Infizierte nicht informiert wurden.

Am Mittwoch saß da Gloria Martins bereits in der Sondersitzung des Gesundheitsausschusses des Landtags und konnte dort die Kommunikation seiner neuen Chefin studieren. Ministerin Huml musste sich für die Pannen und das Chaos bei den Corona-Tests rechtfertigen.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml von der CSU.
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml von der CSU. © Peter Kneffel/dpa

Marcus da Gloria Martins: Profi in Sachen Kommunikation

Martins war fünf Jahre lang die Stimme der Münchner Polizei. Bei größeren Ereignissen gab meist nur er öffentliche Statements. So war es auch am 22. Juli 2016, als der 18-jährige, rechtsextreme Schüler David S. am Olympiaeinkaufszentrum neun Menschen erschoss. Die Art und Weise, wie Martins in dieser chaotischen Nacht voller Panik die Öffentlichkeit informierte, machte ihn bundesweit bekannt. Er und sein Team wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.

Martins ist Profi in Sachen Kommunikation in schwierigen Lagen. Der gebürtige Nordrhein-Westfale aus der Nähe von Köln kam 2005 zur Münchner Polizei. Er spezialisierte sich auf Krisenkommunikation und studierte noch an der Polizeihochschule in Münster. Das Thema seiner Masterarbeit: "Krisenkommunikation – kritische Infrastrukturen".

Wie lange der Polizeioberrat Ministerin Huml unterstützen soll, ist unklar. Bei seiner alten Dienststelle geht man erstmal von mehreren Monaten aus.

Offiziell hieß es dort gestern: "Die ressortübergreifende Unterstützung aus den verschiedenen Geschäftsbereichen der Bayerischen Staatsregierung zur Bekämpfung der Corona Pandemie hat sich bewährt." Deshalb sei er abgeordnet worden.

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