Polizei verstärkt die Jagd nach Einbrechern

Die Zahl der Einbrüche in München und dem Landkreis ist in den vergangenen vier Monaten überraschend deutlich um über 30 Prozent gesunken. Die Gründe und wie man sich schützt.
Ralph Hub |
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Einbrecher meiden München - die Zahl der gemeldeten Einbrüche sinkt um 30 Prozent.
dpa Einbrecher meiden München - die Zahl der gemeldeten Einbrüche sinkt um 30 Prozent.

München - Während andere deutsche Großstädte mit immer mehr Einbrüchen zu kämpfen haben, sinkt in München seit vier Monaten überraschend die Zahl um mehr als ein Drittel.
Im Januar und im Februar war der Trend besonders deutlich: 125 Einbrüche waren es im Januar in München, (Vorjahr: 204) im Februar 95 Taten (Vorjahr: 151).

Was diesen deutlichen Rückgang ausgelöst hat, ist noch nicht ganz klar. „Viel Prävention und viel Polizeipräsenz auf den Straßen“, sagt Münchens Polizeivizepräsident Robert Kopp. In München wurden die Kontrollen zuletzt massiv verstärkt. Die Polizei ist sogar mit Pferden und Spürhunden im Einsatz.

Erste Erfolge zeigt auch das neue Computersystem „Precobs“, mit dem sich in der Stadt und im Landkreis abzeichnende Schwerpunkte bei Einbrüchen frühzeitig erkennen lassen. Seit letzten Oktober wird Precobs in München und Nürnberg getestet.

In München schlug das System 100 Mal Alarm. Streifen und Kontrollen wurden in den Bezirken entsprechend verstärkt, drei Gangster wurden nach einem Einbruch gefasst. Insgesamt wurden 19 Verdächtige festgenommen. Darunter zuletzt am 10. März in Pasing drei Männer aus Litauen, die in einem Volvo mit geklauten Kennzeichen unterwegs waren.

Leider kann das System nicht präzise Ort und Zeitpunkt vorhersagen. Doch Trends lassen sich erkennen. „Entsprechend richten wir unsere Strategie aus“, sagt Robert Kopp.
Im Jahr 2013 wurden in München 1452 Wohnungseinbrüche verübt. 2014 dürften es noch mehr gewesen sein. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Die neue Kriminalstatistik 2014 wird im April vom Polizeipräsidium vorgelegt.

„Jeder Einbruch ist einer zu viel“, betont Robert Kopp. Deshalb wird die Polizei in den kommenden Wochen die Kontrollen nochmals verstärken. Die Osterferien beginnen, viele Wohnungen stehen dann leer. Organisierte Banden lassen sich so eine günstige Gelegenheit nicht entgehen.

Ein Profi braucht nur wenige Sekunden, um eine Tür oder ein Fenster aufzubekommen. „Besonders gefährdet sind Haus- und Wohnungstüren, die nur ins Schloss gezogen und nicht abgeschlossen wurden“, sagt Arno Helfrich, Chef des Kommissariats 105, zuständig für Prävention. Je länger ein Einbrecher braucht, um in eine Wohnung zu kommen, um so höher ist das Risiko, entdeckt zu werden.

Deshalb, so rät die Polizei, sollte man auf Dinge achten, die aus der täglichen Routine der Nachbarschaft herausstechen. Verdächtige Fahrzeuge gehören dazu, genauso wie Leute, die fremd in der Gegend sind oder sich auffällig benehmen.

Inzwischen schicken die Banden sogar junge, hübsche Frauen los. Die fallen weniger auf, wenn sie Ziele ausspionieren. Knapp 30 Mal am Tag melden Münchner verdächtige Beobachtungen beim Polizeinotruf. Die Zahl der verdächtigen Personen stieg um 54 Prozent.

Wer sich schützen will, sollte einige einfache Regeln beachten: Der Postkasten sollte regelmäßig geleert werden. Trockene Blumen im Fenster sind ebenfalls ein untrügliches Zeichen, dass niemand zu Hause ist. Die elektrische Beleuchtung lässt sich über Zeitschaltuhren steuern. Außerdem kann man einen Nachbarn bitten, die Augen offen zu halten.  

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