Polizei sucht wieder nach Sedlmayr-Mörder
FREISING - Der 55-Jährige, der wegen des Mordes an dem Volksschauspieler verurteilt ist, ist seit zweieinhalb Jahren wieder auf freiem Fuß. Jetzt soll er in Freising einen Schüler (19) sexuell belästigt haben.
Seit zweieinhalb Jahren ist er auf freiem Fuß: der einstige Günstling und verurteilte Mörder des Volksschauspielers Walter Sedlmayr (†1990). Nun ermittelt die Polizei erneut gegen ihn. Nach Informationen des BR soll der heute 55-Jährige einen Schüler sexuell belästigt haben. Da der Verdächtige derzeit unauffindbar ist, wird er wieder von der Polizei gesucht.
Der 55-Jährige, dessen Name in den Medien nicht mehr genannt werden darf, galt als Haupttäter im Mordfall Sedlmayr. 1993 war er in einem spektakulären Indizienprozess zu lebenslanger Haft mit besonderer Schuldschwere verurteilt worden. Auch sein Halbbruder bekam lebenslang. Im Sommer 2007 wurde der Haupttäter nach 16 Jahren aus der hessischen Justizvollzugsanstalt Schwalmstadt entlassen. Begründung: Von ihm ginge keine Gefahr mehr aus. Der Rest der Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Nun soll er erneut eine Straftat begangen haben. Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer bestätigte der AZ, dass eine Anzeige eines 19-Jährigen vorliegt. Inhalt: Am 12. März sei der Schüler nachts angetrunken in der Freisinger Ziegelgasse unterwegs gewesen. Ein Mercedesfahrer habe ihm angeboten ihn mitzunehmen. Im Auto soll der Fahrer dem Schüler Geld gegen Sex angeboten haben: 20 Euro gegen Oralverkehr. Dann habe der Fahrer ihn gegen dessen Willen begrapscht.
Der Schüler sprang aus dem Wagen, fotografierte das Auto. Der Fahrer habe ihm noch das Handy aus der Hand geschlagen, dann sei er davon gerast.
Laut BR identifizierte der Student den verurteilten Sedlmayr-Mörder, als ihm Polizisten Fotos von verschiedenen Männern vorlegten.
Die Polizei lud den 55-Jährigen schriftlich vor, doch er erschien einfach nicht. Auch in seinen beiden Wohnungen war er nicht anzutreffen.
Für den 55-Jährigen steht viel auf dem Spiel: Wird er erneut verurteilt, kann seine Bewährung widerrufen werden. Dann müsste er wieder jahrelang ins Gefängnis. job