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Nach Schüssen auf SEK: Münchner Polizei nimmt noch einen Tatverdächtigen fest

Zwischen zwei Gruppen soll es in München zu einem Streit mit einer Machete gekommen sein. Nun durchsuchte die Polizei deswegen eine Wohnung – und gab "mindestens zwei" Warnschüsse ab. Grund war, dass ein Mann auf die Sondereinsatzkräfte geschossen hat.
AZ/dpa/hub |
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Verletzt wurde bei dem Einsatz laut Polizei niemand. (Symbolbild)
Verletzt wurde bei dem Einsatz laut Polizei niemand. (Symbolbild) © Daniel Karmann/dpa

Wie die Münchner Polizei am Freitagvormittag bestätigt, haben Beamte der Spezialeinheiten am Donnerstagabend (28.8.) im Landkreis Starnberg einen 27-Jährigen festgenommen. Der Mann steht offenbar im Rahmen der Ermittlungen um das versuchte Tötungsdelikt vom 19.8. unter Tatverdacht. Damals fand die Massenschlägerei zwischen den beiden rivalisierenden Familien im Münchner Norden statt, bei der es auch Verletzte gab.

Am Montag, 1. September teilte die Münchner Polizei nun mit, dass sie einen weiteren Tatverdächtigen verhaftet hat. Ein 21-Jähriger mit irakischer Staatsangehörigkeit ist am Samstagnachmittag am Münchner Flughafen bei der Rückreise aus dem Norden nach Deutschland festgenommen worden, teilte eine Polizeisprecherin mit.

Beide Männer sind nach Angaben des Präsidiums bereits polizeibekannt wegen Körperverletzung und auch Drogendelikten. 

Ein Ermittlungsrichter entscheidet im Laufe des Freitags über die Fortführung der Haft

Damals kam auch eine Machete zum Einsatz, die von der Polizei konfisziert worden ist. Zwei 19-Jährige waren verletzt worden, einer von ihnen schwer. Mittlerweile wurden sie nach Polizeiangaben wieder aus den Krankenhäusern entlassen.

Möglicherweise schlug also der festgenommene 27-Jährige mit der Machete zu. Der Mann wird wahrscheinlich noch im Laufe des Freitags dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Einen Haftbefehl gibt es laut Polizei bereits, den die Staatsanwaltschaft München I zuvor beantragt hatte.  

Laut den Beamten leistete der 27-Jährige bei seiner Festnahme im Landkreis Starnberg keinen Widerstand. Der Mann ist an einer Münchner Adresse gemeldet. 

Zweitmeldung vom 28.8.: Wie die Münchner Polizei am Donnerstag (28. August)  bestätigt hat, fielen bei der Hausdurchsuchung vom Mittwoch nicht nur Warnschüsse durch die Sondereinsatz-Beamten. Demnach reagierten die Spezialkräfte mit ihren Warnschüssen auf einen Angriff des 52-Jährigen. Der Mann habe nach der Öffnung der Tür mit einer Schreckschusswaffe (sogenannte PTB-Waffe) offenbar mindestens zweimal Richtung Polizei geschossen. 

Der Grund, weshalb der später festgenommene 52-Jährige auf die Polizei schoss, ist unklar. Möglicherweise vermutete er bei dem lauten Knall, als die Wohnungstüre aufgebrochen wurde, dass ihn die rivalisierende Familie überfallen könnte. Die Polizei konnte das jedoch nicht bestätigen. Für den Gedanken spricht, dass der 52-Jährige sich kurz darauf widerstandslos festnehmen ließ. 

Alle Waffen wurden beschlagnahmt, auch die des SEK

Klar ist derzeit, dass alle Waffen, mit denen am Mittwochmorgen in der Max-Bill-Straße geschossen worden ist, beschlagnahmt worden sind, damit das Landeskriminalamt die Ermittlungen zu dem Vorfall aufnehmen kann. "Die Warnschüsse fielen nicht in Richtung des 52-Jährigen", betont ein Polizeisprecher. Der Mann, der später wieder freigelassen wurde, blieb am Ende laut Polizei auch unverletzt.

Bei der bereits erwähnten zweiten Hausdurchsuchung vom Mittwoch wurde ein weiterer junger Mann festgenommen. Er könnte Zeuge der Macheten-Schlägerei vom 19. August gewesen sein. Nach einer Vernehmung durch die Beamten wurde er ebenfalls wieder freigelassen. 

Erstmeldung, 27.08: Bei einer Wohnungsdurchsuchung in der Max-Bill-Straße im Münchner Norden hat die Polizei am frühen Mittwochmorgen gegen 6 Uhr "mindestens zwei" Warnschüsse abgegeben. Grund sei eine  "erheblichen Gefahr" für die Einsatzkräfte beim Betreten der Wohnung gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Genaueres dazu gab die Polizei nicht bekannt. Verletzt worden sei niemand. 

Schüsse im Münchner Norden: 52-Jähriger festgenommen

Ein 52 Jahre alter Mann sei festgenommen worden. Neben ihm hätten sich zum Zeitpunkt der Durchsuchung noch mehrere Familienangehörige in der Wohnung befunden. Anlass für die Durchsuchung mit Spezialeinsatzkräften (SEK) seien Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts gewesen, hieß es.

Spurensicherung abgeschlossen

Die Arbeiten der Spurensicherung seien inzwischen abgeschlossen. Die Ermittler der Mordkommission sind weiter vor Ort und durchsuchen die Wohnung. Auch eine weitere Wohnung sei durchsucht worden, teilt der Sprecher mit. 

Polizei ermittelt – Machete im Einsatz

Hintergrund ist demnach ein Vorfall vom Dienstag der vorigen Woche. Zwischen zwei Gruppen war es dabei im Stadtteil Schwabing-Freimann zu einem Streit gekommen. Zwei 19-Jährige zogen sich dabei laut Polizei Verletzungen zu, sie wurden zur Behandlung in Kliniken gebracht. Mutmaßlich handelt es sich um zwei rivalisierende Familien mit Wurzeln im Orient. Der Grund der Dauerfehde ist bislang nicht bekannt. 

Nach ersten Ermittlungen der Polizei kam bei der Auseinandersetzung auch eine Machete zum Einsatz, die von der Polizei sichergestellt wurde. Mehrere an dem Streit Beteiligte sollen noch vor Eintreffen der Polizei geflohen sein. Die Polizei bat mögliche Zeugen um Hinweise.

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6 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Witwe Bolte am 28.08.2025 18:31 Uhr / Bewertung:

    "Münchner Wohnen" ist vermutlich der Hauseigentümer. Früher Gewofag.

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  • Gretl am 28.08.2025 18:00 Uhr / Bewertung:

    Und wieder mal berichtet die BILD deutlich detaillierter:

    Kurz darauf legte der Schütze seine Waffe nieder. Es handelte sich bei ihm nicht um den Gesuchten, sondern um dessen Vater: Naser H. (52). Der Iraker wurde überwältigt und festgenommen. Bei der Waffe handelte es sich um eine Schreckschusspistole. Nach den polizeilichen Maßnahmen kam er wieder frei. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung.

    Verdächtiger weiter flüchtig
    Der gesuchte Sohn konnte in der Wohnung nicht angetroffen werden. Stattdessen nahm die Polizei einen Zeugen der Tat vom 19. August vorläufig fest. Er soll zum Dunstkreis einer Jugendgang gehören und vermutlich dabei gewesen sein. Wenn ein Zeuge nicht aussagt, obwohl er etwas gesehen haben muss, drohen auch ihm Ermittlungen – beispielsweise wegen Strafvereitelung.

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  • Himbeer-Toni am 28.08.2025 16:20 Uhr / Bewertung:

    Machete und es wird geschossen.
    Da können wir richtig stolz darauf sein, das wir es so weit gebracht haben.

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