Polizei fischt Diebesgut und Waffen aus der Isar

München - Nur gut, dass es momentan zum Baden in der Isar definitiv zu kalt ist. Denn was da alles im Wasser liegt, kann einem wirklich Angst machen. Als kürzlich ein Polizeitaucher dick eingepackt in einen Neoprenanzug am Tierpark ins eiskalte Wasser des Isarkanals stieg, war er eigentlich auf der Suche nach der Beute aus einem Einbruch in ein Haus in Grünwald.
Nach Raub in Grünwald: Flak-Munition! Polizei zieht Waffen aus Isarkanal
Ein 34-Jähriger hatte auf der Flucht einige der gestohlenen Dinge entsorgt. Der Paketfahrer wollte ein iPhone und einen Laptop los werden, weil er Angst hatte, dass ihn die Fahnder mit Hilfe der Geräte anpeilen könnten.
Doch die Mühe musste sich die Polizei gar nicht machen. Der gebürtige Slowake hatte am Tatort nämlich einen Tankbeleg verloren, auf dem er feinsäuberlich das Kennzeichen seines Mietwagens notiert hatte (AZ berichtete). Tja...
Bei seinem Coup erbeutete der Täter vier Rolex-Uhren im Wert von 40 000 Euro, zudem Schmuck und Bargeld. Insgesamt verschwand er mit Beute im Wert von 60 000 Euro. Als er im Auto an der Brücke am Tierpark vorbei kam, stoppte er kurz, um den verräterischen Laptop samt dem iPhone 5 los zu werden. Fünf Meter unterhalb der Brücke versenkte er die Beute in rund 2,5 Metern Tiefe.
Was dem Mann allerdings nichts mehr half. Nach seiner Festnahme verriet er bei der Vernehmung die Stelle, an der er die Beute ins Wasser geworfen hatte. Der Taucher fand im Isarkanal allerdings noch viel mehr. Ganz in der Nähe stieß er auf eine Pistole, eine Browning, Model GPDA 8. Eine Schreckschusswaffe, wie sich wenig später herausstellte.
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Auch sieben Armbanduhren lagen auf dem Grund des Kanals: Drei von ihnen funktionieren sogar noch: Eine Uhr von A. Lange & Söhne Glashütte (allerdings nur ein Plagiat) sowie eine C. Comberti und eine Royal Swiss. Die übrigen Uhren stammen von Fossil und Calvaneo. Auch etwas Modeschmuck, Ohrringe, sowie Silber- und Goldketten lagen im Wasser. „Es ist Modeschmuck, oder nicht viel wert“, wie Ermittler Alechandro Rivera sagt, „deshalb haben die Täter die Sachen auch weggeworfen.“
Deutlich brisanter war da schon eine Beutel mit zwei französischen Rauchgranaten, Flakmunition und weitere Munition kleineren Kalibers, insgesamt 3,5 Kilo Kriegsschrott. Uhren und Schmuck können sich die Besitzer übrigens beim K 51 abholen.
Infos gibt’s unter & 089 / 29 10 - 0.