"Politik und Gesellschaft stärker zusammenhalten": Was sich die Münchner zu Neujahr wünschen

Das Jahr 2025 neigt sich dem Ende zu. Was das kommende Jahr wohl zu bieten hat? So manche Probleme und internationale Krisen werden uns sicherlich weiterhin beschäftigen und umtreiben.
Ein Blick nach vorn: Was wünschen sich die Menschen in München für das neue Jahr 2026? Wovon träumen sie?
So viel sei schon verraten: Von der Eisbachwelle bis zum Weltfrieden ist alles dabei. Die AZ-Umfrage:

Annette Hopfenmüller (Filmemacherin und Musikproduzentin, 66): "Ich wünsche mir für München für das Jahr 2026: weiterhin Stabilität für die Kulturszene, weniger Gedöns um die Eisbachwelle (es gibt wichtigere Themen hier). Für mich und meine Leute, auch weiterhin: Kreativität, Freiheit, Freude. Und gesund bleiben (eh klar)!“
"Endlich mal Ruhe in der Schellingstraße"
Shivan Beseh (Kioskbetreiber, 32): " Ich wünsche mir viel Gesundheit und Frieden für das Jahr 2026 – und dass es endlich mal Ruhe in der Schellingstraße beziehungsweise in der Maxvorstadt gibt.
Damit meine ich, dass die jungen Leute einfach mal in Ruhe gelassen werden. Man sollte den Jugendlichen den Spaß lassen – und nicht eine Spaßbremse sein. Es geht darum, den jungen Leuten etwas zurückzugeben, weil sie die Zukunft sind.

Außerdem wünsche ich viel Gesundheit und Frieden für die ganze Welt. Für mich persönlich wünsche ich mir, dass ich weiter mein Geschäft mit meinem Kiosk machen kann – alles andere schauen wir einfach mal. Ich liebe, was ich tue, ich mache keine halben Sachen. Alles oder gar nichts.“

"Viele nette Leute und viel Liebe um mich"
Daniel Angloher (Gründer von einem Start-up und Data-Analyst, 34):"Ich wünsche mir, dass das Start-up gut läuft und dass wir unsere Messungen in Krankenhäuser und Pflegeheime bringen.
Außerdem wünsche ich mir, dass ich viele nette Leute und viel Liebe um mich habe – und dass ich gesund bin.
Eigentlich wünsche ich mir gar nichts für 2026, weil ich glücklich bin – und es momentan insgesamt sehr gut läuft bei mir. Den Weltfrieden wünsche ich mir trotzdem.“

Simone Kusmierz (Geschäftsführerin und Ladenbesitzerin, 60): "Ich wünsche mir, dass die Leute im Jahr 2026 nicht mehr alles so negativ sehen. Schön wäre, wenn sie ein bisschen neutraler oder positiv gestimmt auf andere zugehen. Die Einstellung gegenüber schwierigen Situationen sollte sich aus meiner Sicht bei vielen verändern. Es wird schwieriger für uns kleine Ladenbesitzer und Gastronomen, weil wir Regelungen zu befolgen haben. Für manche ist dadurch die Existenz gefährdet, weil finanzielle Rücklagen nicht so da sind wie bei den großen Unternehmen.
Mehr Unterstützung für kleine Unternehmen
Wünschen würde ich mir, dass kleine Unternehmen mehr unterstützt werden – und nicht nur Ketten-Gastronomen weiter bestehen. Das hat etwas mit der Kultur von München und mit dem Flair von München zu tun.
Persönlich wünsche ich mir, dass ich mehr auf mich schaue. Nicht dass ich nur nach den anderen schaue und mich vergesse. Ich wünsche mir, dass ich auf mich aufpasse."

Martina Kontos (Café-Betreiberin und Yogalehrerin, 60):"Einiges, woran wir geglaubt haben, ist ins Wanken geraten. Manches ist schlicht einfach gestürzt. An Bilder vom Krieg etwa aus der Ukraine dürfen wir uns nicht gewöhnen. Die Welt scheint lauter zu zerbrechen, als sie heilen kann.
Hoffnung ist eine Handlung. Sie beginnt dort, wo wir uns, trotz allem, bewusst für das Gute entscheiden
Gerade dann lohnt es sich, innezuhalten. Solange wir hier sind, ist die Welt noch nicht verloren. Hoffnung ist kein naiver Gedanke. Hoffnung ist eine Handlung. Sie beginnt dort, wo wir uns, trotz allem, bewusst für das Gute entscheiden. Mit Mitgefühl statt Gleichgültigkeit, Haltung statt Resignation, Menschlichkeit, auch wenn es anstrengend ist. Hoffnung beginnt mit einem Lächeln.“

Keine neuen Tattoos im neuen Jahr
Stefano Ritter (Hotel-Rezeptionist, 31):"Ich wünsche mir fürs Jahr 2026 gute Gesellschaften. Dass die Leute vielleicht entspannter werden. Ich glaube, dass 2025 viele relativ viel Stress hatten. Sehr viel Freundlichkeit austragen und auch bekommen in 2026 wäre sehr schön. Außerdem würde ich mich über neue Bekanntschaften freuen.
Im Alter von 16 Jahren habe ich angefangen, mir Tattoos machen zu lassen. Mein Vater ist auch komplett tätowiert – das wurde mir in die Wiege gelegt quasi. Doch im neuen Jahr möchte ich für mich keine neuen zusätzlichen Tattoos.“

Leopold Schätz (Student, 22): " Was die Zukunft und das Jahr 2026 betrifft, bin ich sehr optimistisch. Ich wünsche mir, dass Politik und Gesellschaft wieder stärker zusammenhalten und sich in der Mitte begegnen, anstatt in Extreme auszuweichen. Mir ist es wichtig, mit meinen eigenen Zielen einen allgemeinen Mehrwert zu schaffen.
Für 2026 wünsche ich mir außerdem, wieder mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen zu können.
Mehr Zusammenhalt statt weiterer Spaltung – das sollte im Jahr 2026 im Mittelpunkt stehen
Beruflich hoffe ich, mich weiterzuentwickeln. Einer meiner größten Wünsche ist es, gemeinsam etwas zu schaffen, statt gegeneinander zu arbeiten – sowohl im privaten als auch im gesellschaftlichen und beruflichen Kontext.
Dabei geht es mir weniger darum, auf der eigenen Meinung zu beharren, sondern vielmehr darum, andere Perspektiven zu verstehen und subjektive Sichtweisen nicht zu verurteilen, sondern ernsthaft darauf einzugehen.
Mehr Zusammenhalt statt weiterer Spaltung – das sollte im Jahr 2026 im Mittelpunkt stehen – sowohl in der Gesellschaft als auch in der Familie.“

Cassandra Hutsteiner (Musikerin, 31): "Ich bin eigentlich kein Fan von guten Vorsätzen. Ich finde, wenn man etwas ändern will, dann kann man es gleich machen. Generell wünsche ich mir fürs Jahr 2026, etwas positiver zu werden. Wenn vieles so schwierig ist, gerade in diesen Zeiten, dann ist es umso wichtiger, zuversichtlich zu sein.
Ich wünsche mir einfach noch mehr Optimismus. Es bringt niemandem etwas, wenn man bei Herausforderungen noch mehr negative Energie oben drauf sattelt. Positiven Aktivismus halte ich für wünschenswert für 2026."