PokemonGo in München: Monster jagen bei Pegida
Pegida will am Montagabend wieder marschieren. „Love, Beats and HappyBass“ rufen zur Gegenaktion auf – und wollen dazu den Hype um das Smartphone-Spiel PokemonGo nutzen.
München - Die vielzitierten Smartphone-Zombies, kurz Smombies, scheinen in letzter Zeit mehr zu werden. Das liegt an einer App, mit der man Pokémons, diese merkwürdigen Monster aus den späten 90er Jahren, fast wie in echt jagen kann.
Die Beliebtheit des Spiels will sich die Aktion "Love, Beats and HappyBass", die sich als "unbesorgte Bürger" gegen Nationalismus und Rassismus organisiert, zu Nutze machen.
Auf Facebook laden die Aktivisten zum Event „Pegimon Go“ auf. Den Protest gegen den Abendspaziergang der „Pegimons“ (sic!) und die damit verbundenen Verlautbarungen wollen sie mit der, dank App nur mehr halbvirtuellen, Jagd auf Pokémon, verbinden.
Mit Pokémons Pegida vertreiben
Die Einladung zum Odeonsplatz richtet sich natürlich auch an all jene, die mit dem Spiel nichts anfangen können. Richtig Spaß macht’s aber vielen erst, wenn sie die Jagd auf die ulkigen Gestalten eröffnen können.
Lesen Sie hier: Homophobie: Hetze, Hass und Hate-Mails von rechts
Dabei sollen am Montagabend am Odeonsplatz möglichst viele, sogennannte Lockmodule platziert werden. Dank der dem Spiel eigenen Dynamik, kann das versammelte Jägergeschwader auf diese Weise besonders viele und seltene Pokémon ködern.
Pegida darf nur noch eingeschränkt marschieren
Der Auftritt der Pegida-Anhänger vor der Feldherrenhalle ist der erste seit mehreren Wochen. Und für den Juli auch der letzte. Das Verwaltungsgericht hat die Spaziergänge vor kurzem mit einem Urteil deutlich eingeschränkt. Künftig darf die Gruppierung demnach nur noch einmal pro Monat auflaufen.
Um 19 Uhr beginnt die Demonstration von Pegida – zur gleichen Zeit soll dann auch die PokemonGo-Aktion losgehen. Die App arbeitet mit der Handykamera und platziert die Monster so quasi in die reale Umgebung.
Während der Jagd am Odeonsplatz sollen die Teilnehmer Bilder von den "Pokémons inmitten der Pegimons" machen. Das beste will "Love, Beats and HappyBass" dann auf der Seite präsentieren.
- Themen:
- Odeonsplatz
- Pegida
- Rassismus