Pokal-Pleite: Bayern-Fans gehen auf Löwen los

Jetzt sitzen zwei Bayern-Anhänger auf der Anklagebank. Zwischen ihnen: ein Löwen-Fan. Während des Verfahrens ereignet sich laut Richter ein "historischer Moment".
Torsten Huber |
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Die Angeklagten (v. l.): Peter K., Andreas W. und Christian E.
th Die Angeklagten (v. l.): Peter K., Andreas W. und Christian E.

Jetzt sitzen zwei Bayern-Anhänger auf der Anklagebank. Zwischen ihnen: ein Löwen-Fan. Während des Verfahrens ereignet sich laut Richter ein "historischer Moment".

MÜNCHEN Nicht jeder Bayern-Fan hat die DFB-Pokalfinal-Niederlage gegen Dortmund (5:2) so einfach weggesteckt. Als zwei Löwen-Fans sich nach dem Abpfiff auch noch darüber amüsieren, fliegen die Fäuste.

Jetzt sitzen die Bayern-Fans Peter K. (28) und Christian E. (26) vor dem Münchner Amtsgericht. Amüsant: zwischen ihnen hockt auch noch Löwen-Fan Andreas W. (24). Der Vorwurf gegen alle drei: gefährliche Körperverletzung.

Die Schmach der Bayern-Elf ereignet sich am 12. Mai 2012 in Berlin. Peter K. und Christian E. verfolgen mit Spezln das Spiel in einer Kneipe. Nach dem Dortmunder Pokal-Sieg ziehen Peter K. und Christian E. mit Freunden um die Häuser. Es fließt viel Bier. Nachts um 1.15 Uhr stehen sie am Ostbahnhof, mit Bayernschals um den Hals. Plötzlich taucht Andreas W. mit einem Spezl auf. Er sagt vor Gericht: „Wir haben nur gespottet, dass sie das sauber hingekriegt haben. Dann sind sie auf uns los.“

Auf dem Video der Überwachungskamera sieht man ein Menschenknäuel, das sich von einer Seite auf die andere schiebt. Arme fuchteln wild umher. Dabei wird Löwen-Fan Andreas W. die Nase gebrochen. Im Gegenzug haut er dem Bayern-Fans John K. (26) aufs linke Auge. Die Folge: Die Netzhaut löst sich und muss genäht werden.

Im Prozess beteuern die Angeklagten, man habe sich bereits ausgesöhnt. Im Gerichtssaal schütteln sie sich die Hände. Richter Lorenz Leitmeier kommentiert dies als „historischen Moment.“ Der Richter stellt das Verfahren gegen je 1000 Euro Strafe ein. Christian E. muss nur 650 Euro zahlen. Die restlichen 350 Euro gehen als Schmerzensgeld an den Löwen-Fan Andreas W.

 

 

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