Piste ade? Aus für den Skiberg?

Die Verwaltung lehnt den Pistenbetrieb in Fröttmaning ab. Die Gründe: zu große Umweltrisiken und Glatteisgefahr auf der Autobahn. Doch die Organisatoren geben den Skispaß nicht auf.
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Der Müllberg in Fröttmaning
Daniel von Loeper Der Müllberg in Fröttmaning

MÜNCHEN - Die Verwaltung lehnt den Pistenbetrieb in Fröttmaning ab. Die Gründe: zu große Umweltrisiken und Glatteisgefahr auf der Autobahn. Doch die Organisatoren geben den Skispaß nicht auf.

München kämpft bekanntlich um die Olympischen Winterspiele 2018. Doch jetzt droht der Wintersport in der Landeshauptstadt um einen Freizeitspaß ärmer zu werden. Denn die Verwaltung lehnt den Skibetrieb am Müllberg in Fröttmaning ab. Am Dienstag soll der Stadtrat entscheiden.

Nach langen Vorbereitungen war es 2008 so weit: Auf Initiative des Vereins Fröttmaninger Skiarena verwandelte sich der 75 Meter hohe Hügel in eine Piste. Sechs Wochen lang konnten die Münchner den Müllberg hinabwedeln. Allein 600 Kinder erhielten in dieser Zeit einen kostenlosen Skikurs. Viele freuten sich schon auf das nächste Mal. Doch 2009 platzte das Projekt. Wieder nur sechs Wochen Probebetrieb – das war nach Auskunft der Veranstalter nicht finanzierbar. Die CSU im Rathaus fragte deshalb per Antrag an, wie ein dauerhafter Skibetrieb mit festinstalliertem Schlepplift ermöglicht werden kann. Die Antwort des Umweltreferats: gar nicht.

In seiner Beschlussvorlage kommt Umweltreferent Joachim Lorenz zu dem Schluss, „dass sich der Fröttmaninger Müllberg nicht für einen dauerhaften Skibetrieb eignet“. Die Umweltrisiken seien zu groß. Experten des Landesamtes für Umwelt und des Wasserwirtschaftsamts befürchten, dass der Betrieb auf dem Skiberg samt fest installiertem Lift und künstlicher Beschneiung „das Rückhaltevermögen der Oberfläche mindern kann“. Sprich: Man sorgt sich, dass zusätzliches Wasser in den Müllberg eindringt. Und mit Schadstoffen belastet wieder nach draußen gelangt.

Unter den Argumenten, die sonst noch ins Feld geführt werden, ist auch das folgende: Die Schneekanonen haben Auswirkungen auf die benachbarte Autobahn. Glättegefahr.

Beim Verein Fröttmaninger Skiarena gibt man sich kämpferisch. „Die Umweltbedenken sind mit Sicherheit unangebracht“, sagt Horst Strelow. „Wir müssten gar nicht in die Oberfläche des Berges rein.“ Damit der Skispaß wieder stattfinden kann, braucht der Verein vor allem eins: Planungssicherheit. „Irgendwann muss man sich entscheiden, ob man hü oder hott sagt.“ lj

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