Piratenpartei: Kurs auf München

Die Piraten entern den Freistaat: Nach ihrem Wahl-Erfolg in Berlin will die Protest-Partei auch hier an der Isar antreten.
Sophie Anfang |
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München - Die Piraten haben Berlin erobert, entern sie jetzt München? Eines ist sicher: Die Piratenpartei hat auch im Süden große Ambitionen für die Landtagswahl 2013.

Stefan Körner, Chef der bayerischen Piraten, freut sich über das Berliner Ergebnis: „Die Fünf-Prozent-Hürde macht mir jetzt keine Sorgen mehr!“ Stefan Körner ist sich sicher: 2013 wird auch in Bayern das Jahr der Piraten. Denn dann wollten sie zur Bundes- und Landtagswahl antreten – und ein Jahr später eventuell auch zur Stadtratswahl.

In München hat die Partei inzwischen über 400 Mitglieder: Damit gehört der hiesige Kreisverband zu den größten der Bundesrepublik. Was wenig erstaunt: Immerhin ist Bayern neben der Millionenmetropole Berlin eines der wichtigsten Piraten-Zentren.

Dabei durften die Piraten bei der Landtagswahl 2008 nicht mal antreten. Grund: Sie hatten nicht genug Unterschriften gesammelt. Bei der Bundestagswahl ein Jahr später war das anders. Allerdings gab es da münchenweit keinen einzigen Piraten-Direktkandidaten. Das wird sich beim nächsten Wahltermin ändern, verspricht Parteivorsitzender Stefan Körner. Man sei eben eine „extrem junge Partei“, die etwas Zeit braucht. Den Kreisverband München gibt es gerade mal ein Jahr.

Weshalb es auch nicht allzu sehr erstaunt, dass die örtlichen Piraten noch immer kein eigenes „Schiff“ in Form einer Geschäftstelle haben. Die „dünne Finanzdecke“, so Körner, habe das verhindert.

Bis sich das ändert, trifft man sich zum wöchentlichen Stammtisch im Gasthof „Wendlinger“ in Neuhausen. Bis zu 15 Piraten sitzen hier bei Brezn und Bier zusammen. Auch Nichtmitglieder sind willkommen. Treffen „in echt“, statt Online-Chat. Wer hätte das gedacht, bei Deutschlands „Internet-Partei“?

Inhaltlich wollen sich die Piraten ohnehin bald breiter aufstellen. Für die Stadtpolitik haben sie bereits eine konkrete Forderung: Mehr Transparenz. Der Bürger müsse wieder wissen, wohin seine Steuern fließen, so Körner. Deshalb haben die Piraten auch angeregt, dass jedem Münchner Einsicht in Stadt-Dokumente gewährt werden muss. Im Stadtrat sind die Piraten allerdings noch nicht vertreten. Die Satzung zur „Informationsfreiheit“ hat der Rat trotzdem einstimmig verabschiedet. Vorsitzender Körner findet das in Ordnung: „Was zählt ist, dass unsere Ziele durchgesetzt werden.“

 

 

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