Pilotenstreik am Flughafen: Urlauber müssen warten
MÜNCHEN - Lange Warten mussten Urlauber am Münchner Flughafen am Montagmorgen. Der Grund: Die Vereinigung Cockpit bei LTU und Air Berlin streikt, was zu zahlreichen Ausfällen im Inland und bei einem Landstreckenflug führte.
Wegen eines Streiks der Piloten der Fluggesellschaft LTU, die zu 100 Prozent der Air Berlin gehört, ist es am Montagmorgen an den Flughäfen München und Nürnberg zu Flugausfällen und Verspätungen gekommen. In München fielen sieben Maschinen aus, darunter vier Maschinen nach Düsseldorf und Berlin, wie ein Sprecher der Flughafenbetreibergesellschaft sagte. In Nürnberg kam es zu Verspätungen von bis zu zwei Stunden.
Die Vereinigung Cockpit (VC) hat die Piloten der LTU am Montag zu einem 16-stündigen bundesweiten Arbeitskampf von 5.30 Uhr bis 21.30 Uhr aufgerufen. Zudem sind die Cockpitbeschäftigten der Air Berlin im Zeitraum von 5.30 Uhr bis 8.30 Uhr zu einem Sympathiearbeitskampf aufgerufen, wie Cockpit, der Berufsverband der Verkehrsflugzeugführer in Deutschland, mitteilte. Betroffen seien sämtliche von Air Berlin angeflogenen Flughäfen.
Betroffen waren Flüge aus Dresden sowie zwischen München, Düsseldorf und Berlin. Ein LTU-Langstreckenflug von Düsseldorf nach Hurghada in Ägypten sollte statt am frühen Morgen erst nach Streikende gegen 21.30 Uhr starten. Die Passagiere wurden in Hotels untergebracht oder mit Taxigutscheinen versorgt. Bei den übrigen LTU-Flügen versuchte die Muttergesellschaft mit dem Einsatz von Air-Berlin-Personal und der Charterung von Maschinen anderer Fluggesellschaften, die Auswirkungen des Arbeitskampfes so gering wie möglich zu halten.
Die Erhöhungen nennt Air-Berlin-Sprecher "unzumutbar".
Hintergrund des Streiks ist das Scheitern von Tarifverhandlungen schon im Februar. Laut Air-Berlin-Sprecher Hans-Christoph Noack fordert VC Erhöhungen von 11,7 Prozent, was in der derzeitigen Situation unzumutbar sei. Air Berlin biete dagegen drei Prozent. Die Pilotenvereinigung erklärte, sie habe die Forderungen zur Neuregelung von Vergütungsbestandteilen in ein Paket eingebettet, das insbesondere die Sicherung und Vereinheitlichung der Arbeitsbedingungen aller Piloten in der Air-Berlin-Gruppe beinhalte.
Damit sollten auch die tariflichen Voraussetzungen für die Integration der LTU in die Air Berlin geschaffen werden. In der vergangenen Woche habe Air Berlin das Ziel einer Integration jedoch völlig überraschend wieder aufgegeben, erklärte Cockpit.
AP
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