Pasing: Ingenieur nach Party von Zug überfahren
MÜNCHEN - Erst feierte ein Stefan F. in einer Kleingartenanalge in Pasing, dann verschwand er. Die Polizei fand ihn rund drei Stunden später neben dem Ferngleis Richtung Starnberg - tot. Die Ermittler gehen von einem Unfall aus.
Das hohe Gras neben dem Gleisbett der Strecke München-Starnberg ist plattgedrückt. Auf dem Boden liegt eine Teekerze, der Regen hat sie gelöscht. Am Sonntagmorgen wurde Stefan F. (28) hier an der Pasinger Haberlandstraße gefunden – tot, mit zertrümmerten Hinterkopf. Die Polizei nimmt an, dass er gegen einen Zug gelaufen ist.
Der Ingenieur aus Neuhausen war am Sonntagmorgen verschwunden. Davor hatte er in der Kleingartenanlage des Landwirtschaftsvereins wild gefeiert – dort stieg eine private Feier im Vereinsheim. Um 0.15 Uhr ging Stefan F. dort auf die Toilette, ein Freund sah ihn und berichtete später, dass der 28-Jährige ziemlich betrunken war.
Es ist das letzte Lebenszeichen von Stefan F.: Um 3.45 Uhr war die Feier zu Ende, die letzten der rund 100 Gäste machten sich auf den Heimweg. Einigen fiel ein herrenloser Rucksack auf. Darin: eine Herrenjacke, eine Mütze und der Geldbeutel mit dem Ausweis von Stefan F.. Draußen vor dem Vereinsheim stand sein Fahrrad, das er am Zaun festgekettet hatte. Vom Ingenieur keine Spur.
Neben der Leiche lag noch das Handy
Ein Mitglied des Kleingartenvereins fand seinen leblosen Körper erst am Sonntag gegen 9.30 Uhr neben dem Ferngleis München-Starnberg. Neben der Leiche lag sein Handy.
Die Polizei versucht jetzt herauszufinden, was Stefan F. in den letzten Stunden seines Lebens tat – und nimmt gleichzeitig an, dass er neben den Gleisen lief und vom Fernzug aus Starnberg erfasst wurde. Überrollt wurde er nicht, wohl aber traf ihn die Lok von hinten am Kopf. Den Zug hat die Polizei noch nicht ermittelt. Ein Fremdverschulden oder Selbstmord schließen die Ermittler aus. Wer Hinweise geben zu Stefan F.’s Tod geben kann, soll sich unter 089/62 16-33 22 melden.
T. Gautier