Pasing droht Bau-Stopp

Der Nordumgehung Pasing droht ein Bau-Stopp. Das Bayerische Verwaltungsgericht kassierte den Vertrag der Stadt mit dem Eigentümer, dem Allgäuer Fürstenhaus Waldburg-Zeil. Die Gegenleistung für die Allgemeinheit seien zu gering, hieß es.
von  Abendzeitung
Noch wird gearbeitet: An der Pasinger Nordumgehung soll unter anderem ein Einkaufszentrum entstehen.
Noch wird gearbeitet: An der Pasinger Nordumgehung soll unter anderem ein Einkaufszentrum entstehen. © Daniel von Loeper

Der Nordumgehung Pasing droht ein Bau-Stopp. Das Bayerische Verwaltungsgericht kassierte den Vertrag der Stadt mit dem Eigentümer, dem Allgäuer Fürstenhaus Waldburg-Zeil. Die Gegenleistung für die Allgemeinheit seien zu gering, hieß es.

PASING Die Erdarbeiten sind längst im Gange, Bagger haben am Pasinger Bahnhof bereits ein enormes Bauloch ausgehoben. Doch jetzt droht das Projekt Nordumgehung Pasing zu kippen. Gestern kassierte das Bayerische Verwaltungsgericht den städtebaulichen Vertrag zwischen der Stadt München und einem betroffenen Grundstückeigentümer, dem Allgäuer Fürstenhaus Waldburg-Zeil.

Die Gegenleistung für die Gewährung von Dienstbarkeiten sei nicht angemessen, argumentierte das Gericht. Auf der über 8000 Quadratmeter großen Fläche sollen Promenade und Passage entstehen, die Fußgänger und Radler jederzeit benutzen dürften. Die Nachteile durch den Verlust der privaten Nutzung sowie die Unterhaltskosten für die Wege seien im Vertrag nicht genügend abgegolten.

Domino-Effekt befürchtet

Verwaltungsdirektor Alexander Wilken fürchtet nun einen Domino-Effekt. Im schlimmsten Fall nimmt der Verwaltungsgerichtshof dieses Urteil zum Anlass, den Bebauungsplan zu kippen und das Verwaltungsgericht verhängt innerhalb der nächsten vier Wochen – wie von Waldburg-Zeil beantragt – im Eilverfahren einen Baustopp für das Nachbargrundstück.

„Waldburg-Zeil wurde von der Stadt ganz schlecht behandelt“, erklärt Anwalt Walter Offinger, warum das Haus so massiv vorgeht. Zudem sei die erhoffte Einigung mit dem Nachbarn mfi über ein gemeinsames integriertes Einkaufszentrum nicht zustande gekommen.

„Wir wollen einen fairen Vertrag“

„Wir wollen einen fairen Vertrag“, erklärte Raimund Janke, Generalbevollmächtigter der Fürstlich Waldburg-Zeilschen Hauptverwaltung. Es gehe nicht darum, die Nordumgehung zu verhindern.

„Wir werden wohl in Berufung gehen. Allein schon um Zeit für Verhandlungen zu haben“, sagt Wilken. Der VGH wird sich nicht vor Ende des Jahres mit der Berufung befassen können.

John Schneider

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