Der Schauspieler Ottfried Fischer ("Pfarrer Braun") geht in die Revision – und damit bereits zum zweiten Mal vors Oberlandes Gericht (OLG).
München -
Der Prozess gegen einen „Bild“-Journalisten wegen angeblicher Erpressung des Kabarettisten Ottfried Fischer mit einem Sex-Video geht voraussichtlich in eine weitere Runde. Auf Wunsch Fischers sei Revision eingelegt worden, bestätigte die Kanzlei seines Anwalts Christoph Knauer
gestern
einen Bericht der „S
Z
“.
Damit dürfte der Fall bereits zum zweiten Mal vor das Oberlandesgericht (OLG) gehen. Zuletzt hatte das Landgericht München den angeklagten Journalisten freigesprochen. Eine persönliche Schuld des Angeklagten sei nicht feststellbar gewesen, begründete das Gericht die Entscheidung im Januar.
Eine gewisse „Nähe zu unkorrektem Verhalten“ sei zwar gegeben, eine Nötigung sei aber nicht nachweisbar. Der Journalist, der wegen Nötigung und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch unbefugte Bildaufnahmen vor Gericht stand, war in erster Instanz zu einer Geldstrafe von 14 400 Euro verurteilt, in zweiter Instanz vor dem Landgericht aber freigesprochen worden.
Bereits damals legte Fischer Revision ein. Das Oberlandesgericht kassierte daraufhin den Freispruch und verwies den Fall an das Landgericht zurück – das im Januar aber erneut auf Freispruch entschied. Nun ist wieder das OLG am Zuge. Der angeklagte Journalist der „Bild“-Zeitung hat jede Erpressungsabsicht stets bestritten. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, den Kabarettisten und Schauspieler 2009 mit dem
delikaten
Video unter Druck gesetzt und zu einem Interview genötigt zu haben.