Ostermarsch in München: Gegen Waffenlieferungen und 100-Milliarden-Paket

München - Lang ist es her, dass die traditionellen Ostermärsche der Friedensinitiativen im Schatten eines Krieges stattfanden, der den EU-Grenzen so nah ist. In München versammelten sich nach Angaben der Polizei am Samstag rund 1.000 Menschen. "Nein zum Krieg" war etwa auf einem großen Banner zu lesen. Auf einem Plakat stand "Deeskalation" und "Nato = keine Lösung".
Münchner Friedensbündnis: Gegen Waffenlieferungen und Aufrüstung
Das Münchner Friedensbündnis hatte bereits im Vorfeld mitgeteilt, wofür die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ostermarsches am Samstag einstehen wollten: Sie fordern einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine. Falsch seien auch Waffenexporte in das Land, heißt es auf der Internet-Seite des Bündnisses. Ebenso lehnen die Veranstalter des Ostermarsches das 100-Milliarden-Euro-Paket für die Bundeswehr ab.
Einige Forderungen der Friedensbewegung sorgten diesmal vorab für Diskussionen. Das Motto "Frieden schaffen ohne Waffen" sei aktuell eine Arroganz gegenüber den Menschen in der Ukraine, sagte der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) dem Bayerischen Rundfunk. "Pazifismus auf Kosten anderer ist zynisch."
Habeck: Pazifismus aktuell "ein ferner Traum"
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, Pazifismus sei im Moment "ein ferner Traum". Russlands Präsident Wladimir Putin habe mit allen Regeln des Völkerrechts gebrochen. Wenn die Idee der Ostermärsche Frieden sei, müsse man sich klar machen: "Frieden kann und wird es nur geben, wenn Putin seinen Angriffskrieg stoppt." Er sagte auch, es sei eindeutig, "wer in diesem Krieg Angreifer ist und wer sich in schwerer Not verteidigt und wen wir unterstützen müssen - auch mit Waffen".
Auch in anderen Städten des Freistaats fanden am Samstag Ostermärsche statt, so etwa in Erlangen, wo die Polizei von etwa 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausging.