Oma und Enkel aus Café befreit
MÜNCHEN - Sie wollten nur kurz die Toilette benutzen. Und dabei erwischten eine Großmutter und ihr sechsjähriger Enkel einen schlechten Zeitpunkt. Heldenhafte Rettung im Theatinerhof.
Samstag Abend brach Oscar Arzmiller zufrieden auf zu seinem Feierabend-Spaziergang, als sein Handy klingelte. Nummer: sein Kaffeehaus, das Café Arzmiller. Am Apparat: die Feuerwehr. Sie hätten gerade Gäste befreit.
„Die Dame ist niemandem aufgefallen“, erklärt Arzmiller. Zwei, drei Gäste saßen gegen halb sieben noch draußen, das Café-Team machte die Kasse, stellte die Stühle hoch.
Ein dringendes Bedürfnis
Währenddessen trieb ein dringendes Bedürfnis eine Passantin von der Theatinerstraße und ihren sechsjährigen Enkel ins Café. Unbemerkt huschten die beiden zu den Toiletten.
Vom stillen Örtchen zurück, befanden sie sich in einer verqueren Situation. Das Café verlassen. Die Tür verschlossen.
Heldenhafte Rettung
Aufmerksame Menschen vor der Terrassentür bewahrten Oma und Enkel vor einer Übernachtung zwischen Schwarzwälder Kirsch und Schokopralinen. Sie riefen die Feuerwehr, die zur heldenhaften Rettung ausrückte. Sie brachen ein gekipptes Fenster auf, stiegen in das Konditorei-Café ein – und zeigten den vermeintlich Eingesperrten den Notausgang.
„Ich entschuldige mich vielmals bei der Dame und dem Bub“, sagt Arzmiller. „Wenn sie vorbei kommen möchten, entschädigen wir sie natürlich mit Kaffee, Kuchen und Eis!“ Dann können sie das Café Arzmiller mal als Gäste kennen lernen. Als eingeladene.
L. Kaufmann
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