Zitterpartie um beliebte Wiesn-Achterbahn: "Das macht man nicht gerne"

Mitten im Aufbau-Trubel auf der Wiesn ist Schaustellerin Angela Bruch angespannt. Ihre Alpina-Bahn musste in Rekordzeit aus Luxemburg nach München gebracht und aufgebaut werden – ein Wettlauf gegen die Zeit. Die AZ fragt nach, ob alles rechtzeitig klappt und die Bahn pünktlich bereitsteht
von  Niclas Vaccalluzzo
Nur rund eine Woche Zeit hatte Schaustellerin Angela Bruch, den Aufbau ihrer Alpina-Bahn auf der Wiesn zu koordinieren.
Nur rund eine Woche Zeit hatte Schaustellerin Angela Bruch, den Aufbau ihrer Alpina-Bahn auf der Wiesn zu koordinieren. © Ben Sagmeister

Nur wenige Tage vor dem Anstich herrscht Ausnahmezustand auf der Theresienwiese: Pkw und Transporter schlängeln sich durch die Gassen, Souvenirhändler stapeln die Waren in ihren Standl, während Bauarbeiter im Akkord an Fahrgeschäften schrauben und hämmern. Mitten in diesem Trubel kämpft sich Schaustellerin Angela Bruch durch eine ganz besondere Herausforderung: Ihre legendäre Alpina-Bahn musste heuer im Eiltempo aufgebaut werden.

Alpina-Bahn musste von Luxemburg nach München

Anders als in den letzten Jahren konnten die Bestandteile der Achterbahn erst vergangenen Samstagabend auf das Festgelände geliefert werden. Zuvor stand die Alpina-Bahn auf der Schobermesse in Luxemburg – das größte Volksfest des kleinen Landes. Das bedeutet: In Luxemburg musste die Bahn blitzschnell abgebaut, verladen und quer durch Deutschland nach München auf die Wiesn transportiert werden.

Schon 1983 war die Alpina-Bahn das erste Mal auf der Wiesn.
Schon 1983 war die Alpina-Bahn das erste Mal auf der Wiesn. © Ben Sagmeister

Einen Traktorstrahl, à la Star Wars, habe sie sich gewünscht, der die Bahn, mit einer Grundfläche von 68 mal 32 Metern, im Ganzen nach München schießen kann, sagt Bruch beim Besuch der AZ an diesem Mittwoch. Gefunden hat sie freilich keinen. Stattdessen sorgten 48 Transporter für die reibungslose Beförderung der beliebten Bahn gen München.

Wenige Tage statt drei Wochen Zeit: "Das macht man nicht gerne"

Knapp drei Wochen Zeit hätten die Arbeiter normalerweise für den Aufbau, erklärt die Schaustellerin. Nur rund eine Woche ist es heuer. "Das macht man nicht gerne", sagt Bruch. Die Alpina-Bahn wurde in Luxemburg komplett zerlegt und wird seit Samstag auf der Wiesn wieder aufgebaut.

Beim AZ-Besuch steht die grün-blaue Achterbahn schon weitgehend. Immer wieder brummen aber noch die Baumaschinen, und die Arbeiter rufen sich gegenseitig zu. Die Kräne heben noch einzelne dekorative Elemente in die Höhe. „Bis jetzt läuft alles gut“, sagt Bruch.

Einmal komplett ab- und wieder aufgebaut werden musste die Achterbahn in kürzester Zeit.
Einmal komplett ab- und wieder aufgebaut werden musste die Achterbahn in kürzester Zeit. © Ben Sagmeister

Trotz der knappen Zeit sei man gut im Zeitplan. Schiefgehen sollte jetzt eigentlich nichts mehr, glaubt sie. „Ein Teil der Schrauben muss noch festgezogen werden“, erklärt die Schaustellerin. Außerdem müssen die Verladeketten an den einzelnen Schienenteilen noch verschwinden.

Wird die Alpina-Bahn auf der Wiesn pünktlich fertig?

An diesem Donnerstag wird es dann ernst: Der TÜV schaut vorbei und prüft jeden Zentimeter der Achterbahn. Angela Bruch wirkt aber zuversichtlich, dass alles planmäßig läuft. "Wir hoffen, dass wir dann durch sind", sagt sie. Angesichts der vergangenen stressigen Tage wäre es ihr zu wünschen. Auch die Wiesn-Besucher – vor allem die Fans des Nervenkitzels – können dann aufatmen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.