Ösi-Bankräuber: schlotternde Hosen und roter Rauch

Sie verübten 13 Banküberfälle mit über einer Million Euro Beute - und die Zeugen im Prozess gegen Norbert und Hubert G. berichten von Kinder-Streichen und seltsamen Anzügen während der Straftaten der Österreicher.
von  Abendzeitung
Angeklagt: Hubert G. soll mit seinem Bruder 13 Banken überfallen haben.
Angeklagt: Hubert G. soll mit seinem Bruder 13 Banken überfallen haben. © Torsten HuberT

MÜNCHEN - Sie verübten 13 Banküberfälle mit über einer Million Euro Beute - und die Zeugen im Prozess gegen Norbert und Hubert G. berichten von Kinder-Streichen und seltsamen Anzügen während der Straftaten der Österreicher.

Achter Prozesstag gegen die mutmaßlichen Bankräuber-Brüder Norbert (47) und Hubert G. (46). Sie schweigen immer noch und streiten die 13 Raubüberfälle mit über einer Millionen Euro Beute ab. Gestern wurden Zeugen zum Überfall auf die damalige Bayerische Hypobank in Sauerlach vernommen. Es war der 20. Mai 1996, gegen 16 Uhr: Ein inzwischen pensionierter Deutsch-Lehrer (66) war gerade mit den Korrekturarbeiten fertig: „Ich ging zum entspannen aus dem Haus. Da sah ich zwei kleine dunkle Gestalten mit einer schwarzen Tasche.

Elegant sind sie über meinen Gartenzaun gesprungen – wie beim Schulsport übers Pferd. Ich wollte ihnen noch nachrufen, hoppla, was macht ihr denn da? Dann sah ich die Waffen und habe mich hinter meinem Auto versteckt.“

Die Bankräuber hatten den Fluchtweg zu ihrem Wagen über das Eckgrundstück des Lehrers abgekürzt. Mit einer Beute von umgerechnet 61604 Euro konnten sie nicht viel anfangen. Denn kurz nachdem Überfall explodierte das so genannte Security-Pack. Eine Zeugin erinnerte sich: „Ich sah eine kleine dunkle Gestalt die wegrannte. Aus der Tasche stieg roter Rauch auf. Ich dachte nur, was machen die Kinder da.“

Schnauzer oder kein Schnauzer

Nur 1,53 misst der Angeklagte Norbert G. dessen Bruder Hubert ist nicht wesentlich größer. Ein Technischer Angestellte (33) sah die beiden bei dem Überfall in Sauerlach in ihren Overalls über die Straße flitzen: „Dem kleineren, der den Ton angab, schlotterten richtig die Hosenbeinen. Denen waren die Overalls viel zu groß.“

Eine Zeugin will Norbert G. auf der Flucht sogar kurz ohne Strickmaske gesehen haben. Aber den Verteidigern Harald Baumgärtl und Markus Meißner scheint sie nicht glaubwürdig: „Sie war die ganze Zeit in der Bank. Wie kann sie die beiden dann draußen gesehen haben? Außerdem hat der von ihr beschriebene Täter keinen Schnauzer. Norbert G. trug immer einen Schnauzer.“

Der Prozess dauert an.

Torsten Huber

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.