Oberstleutnant gegen öffentliches Gelöbnis

Ein waschechter Oberstleutnant ruft gemeinsam mit Alt-Kommunist Claus Schreer und Münchner Pazifisten zum Protest gegen das Bundeswehrgelöbnis auf. Die Vereidigung von 700 Soldaten auf dem Marienplatz am kommenden Donnerstag hat eine ziemlich ungewöhnliche Allianz zustande gebracht.
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Oberstleutnant Jürgen Rose
Ralph Hub Oberstleutnant Jürgen Rose

Ein waschechter Oberstleutnant ruft gemeinsam mit Alt-Kommunist Claus Schreer und Münchner Pazifisten zum Protest gegen das Bundeswehrgelöbnis auf. Die Vereidigung von 700 Soldaten auf dem Marienplatz am kommenden Donnerstag hat eine ziemlich ungewöhnliche Allianz zustande gebracht.

Jürgen Rose ist Oberstleutnant und seit 31 Jahren Soldat. Trotzdem lehnt er das öffentliche Gelöbnis seiner Kameraden auf dem Marienplatz ab: „Bei der Zeremonie geht es darum, Gefolgschaft zu stiften zwischen Gesellschaft und Militär.“ Rose selbst leistete seinen Eid in einer Kaserne in Pfullendorf am Bodensee. Die Bundeswehr befinde sich im Krieg, sagt Rose – und er sich damit im klaren Gegensatz zu seinem Chef. Verteidigungsminister Franz-Josef Jung spricht bei dem Engagement in Afghanistan von einem „Stabilisierungseinsatz“. Oberstleutnant Rose stellt die Bundeswehr nicht generell in Frage. Er kritisiert, dass die einstige Friedensarmee inzwischen eine weltweit eingesetzte Interventionstruppe ist. Aus Gewissensgründen weigert sich der Berufssoldat, den Einsatz von Bundeswehr-Tornados in Afghanistan zu unterstützen. Er sollte den Treibstoffnachschub der Aufklärungsjets organisieren. Seine kritischen Ansichten brachten dem Offizier viel Ärger mit Vorgesetzten ein. Roses Engagement gegen das Gelöbnis dürfte bei seiner Dienststelle, dem Wehrbereichskommando IV in München, auch nicht gerade für Begeisterungsstürme sorgen. Kommenden Donnerstag werden rund 700 Soldaten in München den Eid auf die Verfassung ablegen. Nach einem Gottesdienst in der Kirche St. Peter werden sie vom Marienhof bis vor das Rathaus marschieren. An der Zeremonie wird auch Ministerpräsident Horst Seehofer teilnehmen. Das Protestbündnis will ab 14 Uhr auf dem Marienplatz demonstrieren.

rah

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