Nymphenburger Straße: Abriss und ein historisches Juwel

Das legendäre Bruckmann-Areal in der Maxvorstadt wird von dem Münchner Projektentwickler Rock Capital komplett neu gestaltet – was bleibt, ist ein denkmalgeschütztes Jugendstil-Haus.
von  Nina Job
Jetzt wird abgerissen an der Nymphenburger Ecke Lothstraße.
Jetzt wird abgerissen an der Nymphenburger Ecke Lothstraße. © Nina Job

Arbeiten, wo man leben möchte – so fasst Rock Capital sein neues großes Immo-Projekt in der Maxvorstadt zusammen. Auf dem mehr als einem Hektar großen Gelände an der Nymphenburger Straße und Lothstraße sind die Entkernungs- und Abrissarbeiten nun voll im Gange. Bis Mitte 2028 sollen auf dem ehemaligen Areal des Bruckmann Verlages insgesamt 30.000 Quadratmeter Büroflächen entstehen, alles hochmodern, stylish und mit einem Hightech-Lüftungssystem, das Viren, Bakterien und Schimmelpilze eliminiert. Am Mittwoch haben die Rock-Capital-Gründer Peter G. Neumann und Christian Lealahabumrung das Projekt vorgestellt. Die schöne neue Bürowelt wird in der Nähe zu internationalen Tech-Firmen wie Apple und Google entstehen, die sich in der Maxvorstadt niederlassen wollen.

Wohnungsbaupläne aufgegeben

Ursprünglich hatte Rock Capital mal vor, auch Wohnungen auf dem Areal zu bauen. 300 bis 400 hätten hier theoretisch entstehen können. Doch davon rückte der Projektentwickler aus Grünwald wieder ab. „Für Wohnungen hätten wir mehr abbrechen müssen“, sagt Christian Lealahabumrung. Auch wäre es beim Neubau von Wohnungen deutlich herausfordernder geworden mit den erforderlichen Stellplätzen, so Lealahabumrung. Pro Wohnung hätte ein Tiefgaragenplatz geschaffen werden müssen.

Nun erzeugen wir deutlich weniger CO2. Jetzt sollen es 160 Stellplätze werden in einer zweistöckigen Tiefgarage unter den Neubauten. Und über 50 Prozent der alten Bausubstanz bleiben erhalten. Darunter ist freilich auch die denkmalgeschützte Bürovilla von Martin Dülfer (gebaut 1898). Sie wird saniert wie auch die angrenzenden Gebäude.

Einen Großmieter gibt es schon

Schon bevor es überhaupt losging mit den Bauarbeiten, hatte Rock Capital bereits einen Mieter für die Villa und die angrenzenden Gebäude, die ebenfalls saniert werden: Das Energieversorger-Netzwerk Thüga AG hat die insgesamt 16.000 Quadratmeter gemietet.

An der Nymphenburger Straße soll das Büroviertel ein neues Gesicht bekommen: Das Münchner Architekturbüro Hilmer Sattler hat einen L-förmigen Neubau mit Natursteinfassade geplant.Ebenfalls sichtbar von der Nymphenburger Straße aus, aber in der ruhigen Lothstraße, wird ein sechsgeschossiges Bürohaus mit Sichtbeton-Fassade entstehen. Und schließlich wird in der Lothstraße noch ein früheres Druckereigebäude mit extra hohen Decken und Ziegelfassade zum coolen Bürohaus umgestaltet. Die Decken sind extrahoch, Stützen gibt es keine, 2000 Quadratmeter, die gemietet werden können, entstehen hier.

Verbindung im neuen Quartier

Verbunden werden alle Gebäude im neuen „Heaven“-Quartier über einen großen begrünten Innenhof. Einen Rosengarten gibt es schon.Knapp die Hälfte der gesamten künftigen Büroflächen ist noch zu haben. Vermieter Rock Capital will 47,50 bis 49 Euro pro Quadratmeter dafür.

Und was neue Wohnprojekte angeht: Das alte Strafjustizzentrum, das der Freistaat an einen Investor verkaufen will, würde Rock Capital auch interessieren, kam bei der Vorstellung des Heaven-Projekts am Mittwoch fast nebenbei heraus. Das Justizzentrum ist ebenfalls an der Nymphenburger Straße. Christian Lealahabumrung: „Aber das ist ein sehr anspruchsvolles Projekt.“

Die denkmalgeschützte Villa von Martin Dülfer und die angrenzenden Gebäude werden saniert. So sollen sie in ein paar Jahren ausschauen.
Die denkmalgeschützte Villa von Martin Dülfer und die angrenzenden Gebäude werden saniert. So sollen sie in ein paar Jahren ausschauen. © Rock Capital Group
Blick in den Innenhof: Neue Bürogebäude entstehen an der Lothstraße (M./Blick auf die Rückseite) und direkt an der Nymphenburger Straße (r.).
Blick in den Innenhof: Neue Bürogebäude entstehen an der Lothstraße (M./Blick auf die Rückseite) und direkt an der Nymphenburger Straße (r.). © Rock Capital Group

Ursprünglich hatte Rock Capital mal vor, auch Wohnungen auf dem Areal zu bauen. 300 bis 400 hätten hier theoretisch entstehen können. Doch davon rückte der Projektentwickler aus Grünwald wieder ab. „Für Wohnungen hätten wir mehr abbrechen müssen“, sagt Christian Lealahabumrung. Auch wäre es beim Neubau von Wohnungen deutlich herausfordernder geworden mit den erforderlichen Stellplätzen, so Lealahabumrung. Pro Wohnung hätte ein Tiefgaragenplatz geschaffen werden müssen.

„Nun erzeugen wir deutlich weniger CO2.“ Jetzt sollen es 160 Stellplätze werden in einer zweistöckigen Tiefgarage unter den Neubauten. Und über 50 Prozent der alten Bausubstanz bleiben erhalten. Darunter ist freilich auch die denkmalgeschützte Bürovilla von Martin Dülfer (gebaut 1898). Sie wird saniert wie auch die angrenzenden Gebäude.

Seltenheit: Das rote Backsteingebäude an der Lothstraße war früher eine Druckerei. Innen gibt es keine Stützen und extrahohe Decken. 2000 Quadratmeter Bürofläche entstehen in dem Gebäude.
Seltenheit: Das rote Backsteingebäude an der Lothstraße war früher eine Druckerei. Innen gibt es keine Stützen und extrahohe Decken. 2000 Quadratmeter Bürofläche entstehen in dem Gebäude. © Rock Capital Group

Schon bevor es überhaupt losging mit den Bauarbeiten, hatte Rock Capital bereits einen Mieter für die Villa und die angrenzenden Gebäude, die ebenfalls saniert werden: Das Energieversorger-Netzwerk Thüga AG hat die insgesamt 16.000 Quadratmeter gemietet.

An der Nymphenburger Straße soll das Büroviertel ein neues Gesicht bekommen: Das Münchner Architekturbüro Hilmer Sattler hat einen L-förmigen Neubau mit Natursteinfassade geplant.
Ebenfalls sichtbar von der Nymphenburger Straße aus, aber in der ruhigen Lothstraße, wird ein sechsgeschossiges Bürohaus mit Sichtbeton-Fassade entstehen. Und schließlich wird in der Lothstraße noch ein früheres Druckereigebäude mit extra hohen Decken und Ziegelfassade zum coolen Bürohaus umgestaltet. Die Decken sind extrahoch, Stützen gibt es keine, 2000 Quadratmeter, die gemietet werden können, entstehen hier.
Verbunden werden alle Gebäude im neuen „Heaven“-Quartier über einen großen begrünten Innenhof. Einen Rosengarten gibt es schon.
Knapp die Hälfte der gesamten künftigen Büroflächen ist noch zu haben. Vermieter Rock Capital will 47,50 bis 49 Euro pro Quadratmeter dafür.

Ursprünglich wollte der Freistaat hier Wohnungen bauen. Doch nun will er das Strafjustizzentrum an einen Investor verkaufen.
Ursprünglich wollte der Freistaat hier Wohnungen bauen. Doch nun will er das Strafjustizzentrum an einen Investor verkaufen. © Sven Hoppe/dpa
Die Gründer von Rock Capital: Christian Lealahabumrung (l.) und Peter G. Neumann.
Die Gründer von Rock Capital: Christian Lealahabumrung (l.) und Peter G. Neumann. © Nina Job

Und was neue Wohnprojekte angeht: Das alte Strafjustizzentrum, das der Freistaat an einen Investor verkaufen will, würde Rock Capital auch interessieren, kam bei der Vorstellung des Heaven-Projekts am Mittwoch fast nebenbei heraus. Das Justizzentrum ist ebenfalls an der Nymphenburger Straße. Christian Lealahabumrung: „Aber das ist ein sehr anspruchsvolles Projekt.“

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