Nymphenburger Schlosspark in München gesperrt: "Nicht nachvollziehbar"

Weil Äste abzubrechen drohen, können Spaziergänger nicht im Nymphenburger Schlosspark in München flanieren. Viele sind deshalb erbost. Denn das Schneechaos war bereits Anfang Dezember. Die Verwaltung rechtfertigt sich.
von  Sophie Anfang
Schilder weisen auf die Sperrung des Nymphenburger Schlossparks hin.
Schilder weisen auf die Sperrung des Nymphenburger Schlossparks hin. © Daniel von Loeper

München - Das Wetter könnte kaum schöner sein: Blauer Himmel, Sonnenschein, bestes Wetter, um im Nymphenburger Schlosspark eine Runde zu drehen. Doch seit dem heftigen Schneefall Anfang Dezember geht das nicht. Denn weite Teile des beliebten Parks sind gesperrt. Sehr zum Ärger einiger AZ-Leser.

"Heute stand ich zum wiederholten Mal verärgert vor der Absperrung", berichtet die Leserin Melissa Rüht der AZ. Rüht heißt eigentlich anders, möchte ihren Namen aber lieber nicht in der AZ lesen. Aber sie ist empört, dass die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung, zuständig für den Nymphenburger Schlosspark, die Besucher derzeit einfach aussperrt.

An der Absperrung ist Schluss: Ein Spaziergänger kommt nicht durch.
An der Absperrung ist Schluss: Ein Spaziergänger kommt nicht durch. © Daniel von Loeper

Nymphenburger Schlosspark in München gesperrt: Besucher empfinden es als "Zumutung"

"Ast- und Stammbruchgefahr" ist auf mehreren Schildern zu lesen. Auch von "Lebensgefahr" ist die Rede. Deswegen kann man derzeit zwar durch die Haupttore in den Park hinein, das sogenannte große Parterre ist offen. Man kommt aber danach nicht weiter. Schilder versperren den Weg, weitere Tore sind gleich ganz abgesperrt.

"Bei keinem meiner Besuche sah oder hörte ich irgendwelche Räumarbeiten", ärgert sich Rüht. "Der Park ist ein wichtiger Naherholungsraum für alle umliegenden Viertel, es ist nicht nachvollziehbar, warum man einfach tagelang großräumig absperrt." Schließlich könne man auch Schilder anbringen, dass der Park auf eigene Gefahr betreten werden könne, so sieht das zumindest die AZ-Leserin. Einfach alles zu sperren empfindet sie als "Zumutung".

Dort, wo Bäume beschädigt sein können, ist der Park gesperrt.
Dort, wo Bäume beschädigt sein können, ist der Park gesperrt. © Daniel von Loeper

Gründe für die Sperrung des Nymphenburger Schlossparks: Ast- und Stammbruchgefahr

Auf AZ-Anfrage teilt die Schlösser- und Seenverwaltung mit, dass man versuchen werde, den Park noch im Laufe dieser Woche zu öffnen. "Der heftige Wintereinbruch hat große Schäden an den Bäumen verursacht, die umfangreichen Arbeiten erforderlich machen", sagt Sprecherin Ines Holzmüller.

Es gebe noch einige abgebrochene Äste, die in den Baumkronen hingen und die entfernt werden müssten. "Dafür müssen Fachleute jeden Baum einzeln mit einem Hubsteiger anfahren, was sehr zeitaufwendig ist", so Holzmüller weiter Bäume, die stark geschädigt sind, müssten dann sogar gefällt werden, damit die Schlösserverwaltung ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommt.

Nur direkt beim Schloss kann flaniert werden.
Nur direkt beim Schloss kann flaniert werden. © Daniel von Loeper

Die Herausforderungen der Schlösser- und Seenverwaltung: Bäume im Park könnten instabil sein

Die Schlösserverwaltung verweist darüber hinaus darauf, dass sie nicht nur für den abschließbaren Bereich des Parks zuständig ist. Außerhalb des Schlossparks sei man für eine Fläche größer als 100 Hektar zuständig. Dort können Radfahrer und Fußgänger ständig hindurch, weshalb man zunächst dort alle Bäume begutachtet und alle lockeren Äste entfernt habe. Erst im Anschluss habe man damit im Schlosspark begonnen.

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