NSU-Prozess: Plädoyers starten am Mittwoch

Dem NSU werden zehn Morde zur Last gelegt. Die Hauptangeklagte Zschäpe steht in einem Mammutprozess seit Jahren vor Gericht. Jetzt geht es in die Schlussphase.
von  dpa
Die Angeklagte Beate Zschäpenimmt im Januar im Gerichtssaal im Oberlandesgericht zwischen ihren Anwälten Hermann Borchert (l.) und Mathias Grasel (r.) ein.
Die Angeklagte Beate Zschäpenimmt im Januar im Gerichtssaal im Oberlandesgericht zwischen ihren Anwälten Hermann Borchert (l.) und Mathias Grasel (r.) ein. © Peter Kneffel/dpa

München - Mehr als vier Jahre nach Beginn des NSU-Prozesses sollen an diesem Mittwoch die Plädoyers in dem Mammutverfahren beginnen. Das hat das Oberlandesgericht München am Dienstag bekanntgegeben. Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl hatte am Morgen erklärt, dass als erste Partei die Bundesanwaltschaft plädieren soll. Bundesanwalt Herbert Diemer hatte mitgeteilt, er sei bereit. Das Plädoyer der Anklage werde schätzungsweise 22 Stunden dauern.

Götzl sagte, nach der Bundesanwaltschaft erhielten die Nebenkläger das Wort für ihre Plädoyers, anschließend die Verteidiger. Das werde voraussichtlich aber erst nach der Sommerpause passieren. Letzter bisher geplanter Verhandlungstag davor ist der 1. August.

Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe lebte fast 14 Jahre mit den Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Untergrund. Die beiden Männer sollen während dieser Zeit zehn Menschen ermordet haben, neun aus rassistischen Motiven. Zschäpe ist als drittes und einzig überlebendes Mitglied des "Nationalsozialistischen Untergrunds" wegen Mittäterschaft an allen Verbrechen angeklagt.

Lesen Sie auch: "Vorsorglich" - Richter plant NSU-Prozesstermine bis August 2018

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.