NS-Dokumentationszentrum: Kunstaktion erinnert an Umgang mit Ruinen von Nazi-Bauten

"Schutt und Ehre" ist ein Projekt von Schulterschluss, einer Initiative des Kabarettisten Christian Springer: Rettungsringe und Fender hängen bis zum 18. April am Sockel einer der beiden "Ehrentempel".
von  AZ/dpa
Die Installation "Schutt und Ehre" vor dem NS-Dokumentationszentrum.
Die Installation "Schutt und Ehre" vor dem NS-Dokumentationszentrum. © Sven Hoppe/dpa

München - Mit der Installation "Schutt und Ehre" erinnert das Münchner NS-Dokumentationszentrum an den ungeklärten Umgang mit ehemaligen Nazi-Bauten.

Rettungsringe und Fender, die in der Schifffahrt als Abstandshalter zum Schutz der Bootshaut dienen, hängen nun bis zum 18. April am Sockel einer der beiden "Ehrentempel", die 1935 als Teil des neuen nationalsozialistischen Kult- und Machtzentrums am Münchner Königsplatz eröffnet worden waren.

Sie wurden 1947 gesprengt, doch die Sockel - von denen einer direkt an das Grundstück des Dokumentationszentrums grenzt - gibt es bis heute. Sie sind teilweise unter Buschwerk versteckt. "Der natürliche Bewuchs hat die einstigen NS-Kultbauten überdeckt, aber nicht unsichtbar gemacht", erklären die Verantwortlichen des Dokumentationszentrums.

"Schutt und Ehre" soll "wichtige Leerstelle" sichtbar machen

Das Projekt von Schulterschluss, einer Initiative des Kabarettisten und Autors Christian Springer, zeige auf, dass es noch immer keine Nutzungsalternative gebe.

"'Schutt und Ehre'" ist die Sichtbarmachung dieser wichtigen Leerstelle, die durch ihre Ungelöstheit klar macht, dass das Nachdenken und Reden über Geschichte nie abgeschlossen sein kann", hieß es zur Erläuterung.

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