Nonne (103) ertrinkt im Teich

Tragischer Unfall im Kloster der Englischen Fräulein in Nymphenburg: Schwester Donata, mit 103 Jahren die älteste Bewohnerin, ist nach einem Sturz in einen Seerosen-Teich ertrunken.
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Die äußerst beliebte Schwester Donata ist ertrunken
Daniel von Loeper Die äußerst beliebte Schwester Donata ist ertrunken

MÜNCHEN - Tragischer Unfall im Kloster der Englischen Fräulein in Nymphenburg: Schwester Donata, mit 103 Jahren die älteste Bewohnerin, ist nach einem Sturz in einen Seerosen-Teich ertrunken.

Mit ihren 103 Jahren war sie die Älteste der 44 Nonnen im Kloster der Englischen Fräulein in Nymphenburg. Am Montag wollte sich Schwester Donata (Bedeutung: die von Gott Geschenkte) am späten Nachmittag noch einmal die Beine vertreten – kam von ihrem Spaziergang aber nicht mehr zurück.

Gegen 21.15 Uhr wurde die beliebte Schwester von zwei Nonnen gefunden, tot, bäuchlings in einem nur etwa 65 Zentimeter tiefen Seerosen- Bassin.

Fast 50 Jahre als Erzieherin tätig

Das traurige Ende eines langen und erfüllten Lebens: Fast 50 Jahre hatte Schwester Donata als Erzieherin in Pfarrkindergärten gearbeitet, nicht nur in München, auch in Trostberg-Schwarzau.

Ihren Lebensabend aber wollte sie im schönen Nymphenburg verbringen. „Trotz ihres Alters war sie sehr mobil“, erzählt Schwester Jutta, die Oberin des Klosters in der Maria- Ward-Straße. „Mit ihrem Rollator ging sie gerne spazieren – im Botanischen, dem Kloster- Garten und im Schlosspark.“ Die 103-Jährige habe die Natur geliebt und sich auch lange um die Beete im Kloster gekümmert.

Geliebt von ihren ehemaligen Kindergartenkindern

„Ihr einziges Handicap war, dass sie nach einem Hörsturz seit vielen Jahren taub war.“ Dennoch habe sie aktiv am Leben teilgenommen, jeden Tag Zeitung gelesen und bis zuletzt Kontakt mit ihren einstigen Kindergartenkindern gehabt. „Die haben sie heiß und innig geliebt“, sagt Schwester Jutta.

Am Montag gegen 18 Uhr wurde Schwester Donata zuletzt lebend gesehen. Dann unternahm sie offenbar mit ihrer Gehhilfe noch einen Spaziergang im Klostergarten. „Gegen sieben, halb acht haben wir in ihr Zimmer geschaut und festgestellt, dass sie nicht da ist“, sagt Schwester Jutta.

Zu spät gefunden

Also machten sich die Mitschwestern auf die Suche – im Park, in der Nachbarschaft, wo auch Maria-Ward-Realschule und -Gymnasium liegen, am Schloss. Nirgendwo eine Spur der lebensfrohen Seniorin. „Wir haben sie erst gefunden, als schon die Polizei samt Hubschrauber da war und gerade den Einsatz besprach.“

Für Schwester Donata zu spät. Sie lag nur wenige Meter von Refektorium (Speisesaal) des Klosters entfernt im Wasser des zehn-mal-zwei-Meter- Bassins. Wahrscheinlich hatte sie versucht, die Steinquader, die über den Seerosen-Teich führen, zu überqueren, war dabei gestürzt und ertrunken. Am Freitag wird die begeisterte Halma-Spielerin am Nymphenburger Friedhof beerdigt. „Sie wird uns sehr fehlen.“

Daniela Transiskus

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