Neuhauserin geht Internetbetrüger auf den Leim

NEUHAUSEN - Mit ein bisschen Arbeit am PC wollte eine 49-jährige Münchnerin ihr Gehalt etwas aufbessern und ging damit einem gerissenen Internetgauner auf den Leim.
Der bestellte in ihrem Namen teure Elektrogeräte, die die Angestellte ahnungslos dann weiter an eine Tarnadresse in England schickte. Gauner und Geräte sind verschwunden, die Polizei ermittelt.
Auf dem Internetportal „Kijiji“ schaltete die Neuhausenerin im September eine Annonce: „Suche leichte Tätigkeit am PC“, schrieb sie darin. Wenig später meldete sich ein Mann, der ihr einen interessanten Job anbot. Sie sollte Pakete, die an sie adressiert sind, umetikettieren und an eine bestimmte Adresse weiterschicken. Ein Klacks, der der Münchnerin zwischen 2000 und 3000 Euro monatlich einbringen sollten. „Viel Geld für wenig Arbeit, da sollte man in jedem Fall stutzig werden“, rät Polizeisprecher Gottfried Schlicht.
Die Münchnerin nannte dem Unbekannten ihre Adresse und Namen - wenig später trudelten per Kurier bereits die ersten Pakete ein.
Was die Angestellte nicht ahnte: ihr Auftraggeber hatte unter ihrem Namen fleißig Computer, Laptops und andere teure Elektronikartikel bestellt. Dazu genügten Namen und Adresse der Frau. Die Großhändler, bei denen die Ware bestellt wurden, hatten ein entsprechendes Kundenkonto eingerichtet und schickten die Ware ohne Vorkasse oder Kreditkartennummer ab.
Die 49-Jährige schickte, wie mit ihrem neuen „Boss“ vereinbart, die Lieferungen weiter. Die Adressen in GroßBritannien hatte sie ebenfalls per E-Mail bekommen.
Als dann aber Anfang Oktober plötzlich die ersten Kurierdienste Geld von der 49-Jährigen verlangten, wurde sie misstrauisch. Insgesamt sollte sie rund 500 Euro zahlen. Das versprochene Gehalt für ihren Nebenjob ließ dagegen weiter auf sich warten.
Die Frau öffnete schließlich eine der Lieferungen und hatte plötzlich einen nagelneuen Laptop in Händen. So langsam schwante der 49-Jährigen, dass sie einem Betrüger aufgesessen war. Die Münchnerin ging zur Polizei und erstatte Anzeige. Die bis dahin von ihr weitergeschickte Ware, ist natürlich verschwunden, genauso wie der Auftraggeber aus dem Internet. Gottfried Schlicht rät: „Seien sie vorsichtig mit ihren persönlichen Daten, vor allem bei Geschäften im Internet.“ Ralph Hub