Neuhausen: Spezialeinheit sprengt illegale Zocker-Runde
NEUHAUSEN - Ungeplantes Finale einer illegalen Zocker-Runde: Schwer bewaffnete Spezialkräfte der Polizei stürmten vergangene Woche einen geheimen Zocker-Club. Auf den Pokertischen lagen 10.000 Euro. Doch statt dicker Geldgewinne gab es 27 Festnahmen.
Von außen war die illegale Spielhölle nichts weiter als eine unscheinbare Souterrainwohnung in der Hedwigstraße. Doch Nachbarn war nicht entgangen, dass sich dort in regelmäßigen Abständen immer wieder dubiose Gestalten zu illegalen Pokerrunden trafen.
So auch in der Nacht zum Donnerstag, als das Kommissariat K 33, zuständig für illegales Glückspiel den Laden bei einer sorgfältig geplanten Razzia auffliegen ließ. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) umstellte zusammen mit den Kollegen vom Unterstützungskommando (USK) das Anwesen. Als klar war, dass niemand aus der Zockerrunde entwischen konnte, schlugen die insgesamt 60 Beamten zu. Über Fenster und Tür drangen sie zeitgleich in die Souterrainwohnung ein.
Das Ambiente der illegalen Runde war piekfein
Rund 10.000 Euro lagen auf drei Pokertischen. Drum herum saßen 24 Männer und drei Frauen, die „Texas Hold’em“, eine spezielle Form von Poker, spielten. Drinks und Essen bekamen die Teilnehmer kostenlos am Buffet – alles fast so nobel wie im Rio All Suite Hotel, einem pikfeinen Casino in Las Vegas, in dem die Zocker-Weltmeisterschaften, die so genannten World Series of Poker ausgetragen werden.
Die Münchner Zocker-Runde hatte schlechte Karten: Bargeld undSpielutensilien beschlagnahmte die Polizei, ebenso wie ein paar Briefchen mit Koks und Marihuana, die einige der Zocker verstohlen zu Boden fallen lassen hatten. Gegen die Initiatoren der Pokerrunde, drei Männer zwischen 39 und 43 Jahren, ermittelt die Polizei wegen illegalen Glücksspiels
Einer der Zocker erschrak bei der Razzia so sehr, dass er einen Schwächeanfall erlitt. Ein anderer wurde von einer herumfliegenden Glasscheibe am Oberschenkel verletzt, als Polizisten die Wohnung stürmten.
Ralph Hub
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