Neuerung bei der Münchner U-Bahn: Das soll jetzt leichter werden

Für viele Menschen mit Rollstuhl ist U-Bahn-Fahren eine Herausforderung. Die MVG führt deswegen eine Neuerung ein.
von  AZ
Die MVG führt eine Neuerung am Wagentyp B ein.
Die MVG führt eine Neuerung am Wagentyp B ein. © IMAGO/Davide Elias (www.imago-images.de)

U-Bahn-Fahren ist für mobilitätseingeschränkte Menschen oft eine Herausforderung: Oftmals ist der Spalt zwischen Bahnsteig und U-Bahn zu weit oder der Höhenunterschied zu hoch, um diesen zu überwinden. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) ergreift daher eine neue Maßnahme.

Faltrampen für alte U-Bahnen

Viele der Wagen und Bahnhöfe der MVG sind bereits barrierefrei ausgestattet. Bei den alten Doppeltriebwagen, also den älteren Modellen, und an einzelnen Bahnhöfen ist durch ihre bauliche Lage aber ein barrierefreier Ein- beziehungsweise Ausstieg nicht immer möglich.

Deswegen hat die MVG gemeinsam mit dem Behindertenbeirat des Facharbeitskreises Mobilität "eine pragmatische Lösung erarbeitet". Zur Überbrückung des Spalts zwischen Fahrzeug und Bahnsteig stattet die MVG bis Ende Februar 2026 alle 53 B-Wagen mit mobilen Faltrampen aus. Die ersten Fahrzeuge sind schon ausgestattet und gehen bereits in den Fahrgastbetrieb.

Die MVG stattet die B-Wagen der U-Bahn mit Faltrampen aus.
Die MVG stattet die B-Wagen der U-Bahn mit Faltrampen aus. © MVG

So funktioniert das barrierefreie Einsteigen

Fahrgäste, die diese Hilfe in Anspruch nehmen möchten, warten in Fahrtrichtung vorne auf Höhe der ersten Türe und geben dem Fahrpersonal bei Einfahrt des Zugs ein Zeichen. Die B-Wagen, die bereits mit einer mobilen Faltrampe ausgestattet sind, kann man an einem entsprechenden Aufkleber auf der Frontscheibe erkennen. Der Fahrer legt dann die Rampe an der ersten Türe an und die Fahrgäste können einsteigen.

Damit das Auslegen der mobilen Faltrampe möglichst störungsfrei verlaufen kann, sollte die erste Tür für Rollstuhlfahrende freigehalten werden. Das spart Zeit und Verspätungen.

Neuere U-Bahn-Modelle bereits barrierefrei

Bei den neueren durchgängigen Gliederzügen (C1 und C2) ist der Spalt zwischen Bahnsteig und U-Bahn kleiner, da dort an den unteren Türkanten Gummilippen verbaut sind. Die älteren A-Wagen werden bis Ende des nächsten Jahres ausgemustert und sind dann nicht länger im Einsatz. Deshalb werden diese, auch nach Rücksprache mit dem Behindertenbeirat, nicht mehr mit Faltrampen ausgestattet, teilt die MVG mit.

Bei den neueren U-Bahn-Modellen ist der Abstand zwischen Steig und Zug geringer.
Bei den neueren U-Bahn-Modellen ist der Abstand zwischen Steig und Zug geringer. © IMAGO/Rolf Poss (www.imago-images.de)

Die Trambahnen sind über Hublifte beziehungsweise mobile Faltrampen und die Busse über Klapprampen barrierefrei erreichbar.

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