Neue Masche der Trickdiebe: Reinigungs-Familie stiehlt Bargeld und Schmuck

Audio von Carbonatix
Es ist eine bisher wenig bekannte Masche der Trickdiebe. Bislang war der Raub per falsche Polizisten und Handwerker recht verbreitet. Nun sind es Reinigungskräfte – und vielleicht sind es auch gar keine falschen.
Der Polizei ist jedenfalls eine dreiköpfige Gruppe ins Netz gegangen, die wohl gerade frische Beute gemacht hatte. Am vergangenen Mittwochvormittag haben die Beamten ein Fahrzeug in Starnberg aufgehalten, das besetzt war mit zwei Erwachsenen, einer Frau und einem Mann (Fahrer), beide 47 Jahre alt.
Immer wieder wurde im Wochenanzeiger mit verschiedenen Handynummern annonciert
Auf dem Rücksitz saß eine Teenagerin, 17 Jahre alt. Alle drei haben rumänische Wurzeln. Die Beamten hielten das Auto in Starnberg auf, nachdem sie der Gruppe auf die Schliche kamen. Im Kofferraum fand die Polizei zudem Tatbeute.
Die Beamten erwähnen nicht, wie sie auf die Gruppe stießen. Wahrscheinlich ist, dass sie eine der Zeitungsannoncen entdeckten, welche der Reinigungstrupp laut Polizei regelmäßig im Münchner Wochenanzeiger aufgegeben hatte.
Die Beamten konnten das diebische Trio wohl so bei der Seniorin in Starnberg abpassen, bei der sie am Mittwoch säuberten.
Mindestens sieben weitere Senioren hatten sich bei den „Reinigungskräften“ zuvor gemeldet, einen Termin vereinbart und waren schon beraubt worden.
Mindestens acht Fälle von Trickdiebstahl wird der Gruppe angelastet
Der erste bekannte Fall stammt vom 28. Juli. Damals wurde die Wohnung einer betagten Seniorin im Stadtgebiet "gesäubert". Bei ihr fehlten am Ende Schmuck und Bargeld. Wahrscheinlich war die Gruppe für acht Fälle seit Oktober 2024 verantwortlich. Laut der Polizei Gauting handelt es sich mutmaßlich um eine Familie, also Vater, Ehefrau und Tochter.
Insgesamt machten die Drei wohl Beute in Höhe von rund 50.000 Euro. Auch in den Münchner Wohnungen der Drei fand die Polizei Tatbeute. Ob es das vollständige Diebesgut ist, ist noch unklar.
Wie bei einem Banküberfall: Der Fahrer wartet zur Abfahrt bereit im Auto
Offenbar ging das Trio immer nach der gleichen Masche vor. Es wurde eben die Annonce geschaltet. Sie vereinbarten einen Termin. Die beiden Frauen, die 17-Jährige und die 47-Jährige, kamen zum Reinigen. Eine verwickelte das Opfer in ein Gespräch, während die andere die Wohnung durchforstete und alles Greifbare einsteckte. Der Mann (47) wartete unten im Auto. Nachdem die Wohnung "sauber" war, fuhr die Gruppe davon.
In allen Fällen waren es wohl Senioren, die den Schaden davontrugen. Sie bemerkten erst viel später nach der Abfahrt der Truppe, dass Schmuck und Bargeld fehlten und meldeten sich schließlich bei der Polizei. Möglicherweise sind weitaus mehr Seniorinnen und Senioren betroffen, die bislang denn Schaden noch nicht bemerkten oder sich schämen, zur Polizei zu gehen.
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