Neue Hochhäuser in München? Söder positioniert sich ganz klar
In der Debatte um die Frage, ob es neue Hochhäuser in der Stadt braucht, positioniert sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) überraschend klar. „Natürlich braucht München Hochhäuser. Die Stadt hat sich verändert und ist eine der absoluten Zukunfts-Metropolen“, sagt er in einem Interview mit der AZ. "Das muss man nicht überall in der Stadt sehen, aber an bestimmten Stellen schon.“ Die Münchner hatten sich 2004 in einem Bürgerentscheid dafür ausgesprochen, dass in der Stadt keine Häuser über 99 Meter mehr gebaut werden dürfen. Diese Entscheidung ist schon lange nicht mehr rechtlich bindend, die Landeshauptstadt hat sich bisher aber daran gehalten.
Markus Söder: "Ich bin der größte München-Fan außerhalb Münchens"
Eine Initiative hat genügend Unterschriften für einen neuerlichen Entscheid gesammelt, die Stadt verhindert aber aus rechtlichen Gründen einen solchen Bürgerentscheid. Jetzt werden wohl Gerichte darüber entscheiden. Setzen sich die Hochhaus-Gegner nicht durch, könnten an der Paketposthalle im Stadtteil Neuhausen zwei 155-Meter-Türme entstehen.
Söder fände das explizit gut. "Wer keine Hochhäuser will, riskiert, dass München irgendwann zurückfällt“, sagt er in dem Gespräch mit der AZ. Dass an der Spitze der Bewegung der Hochhaus-Gegner mit dem Bogenhauser Robert Brannekämper ein CSU-Landtagsabgeordneter steht, kommentiert der CSU-Vorsitzende so: "Ich spreche immer für die Mehrheit der Konservativen. Aber in einer demokratischen Partei gibt es immer auch abweichende Meinungen. Und das ist auch in Ordnung.“
In dem Interview spricht Söder geradezu euphorisch über die Situation in München und die Chancen, die sich der Stadt bieten. "Ich bin der größte München-Fan außerhalb Münchens, weil unsere Landeshauptstadt einfach schön ist“, betont er. „Allerdings wäre sie ohne den Freistaat Bayern nicht so erfolgreich.“ Söder verweist darauf, wie viel Geld der Freistaat in München ausgebe, etwa für die Universitäten und die Kultur. Da habe die Landeshauptstadt ihren Etat gekürzt, rüffelt er. Anders als der Freistaat.
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