Neue Brücke über die Isar

Ein Steg zwischen Isarvorstadt und Au über die Isar soll zwei Millionen Euro kosten
MÜNCHEN Seit 103 Jahren sorgt die Wittelsbacher Brücke für Austausch zwischen Isarvorstadt und der Au. Jetzt soll sie, wenn’s nach den Grünen geht, eine kleine Schwester bekommen. Ein paar hundert Meter nördlich soll (als Verlängerung der Klenzestraße) künftig der „Klenzesteg“ über den Fluss führen – und zwar nur für Fußgänger und möglicherweise auch Radler. Begründung: „Die Rad- und Fußwege der Brücken im Innenstadtbereich sind häufig völlig überfüllt“, sagt Paul Bickelbacher, Verkehrsplaner und Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bezirksausschuss 2 (Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt).
Außerdem hätten die Anwohner und die Schüler der Wittelsbacher Schule auf der Isar-Westseite keinen direkten Zugang zu den Hochwasserwiesen der Isar. Den würden sie mit der neuen Brücke bekommen: Einem Entwurf zufolge würde der Steg auf ein (noch zu schaffendes) Inselchen führen und von dort auf die Isar-Ostseite. „Wir gehen davon aus, dass wir das Projekt verwirklichen können“, sagt Grünen- Chef Siegfried Benker. „Wir werden das in die Bündnisverhandlungen mit einbringen.“
Getreu dem Motto des 850. Stadtgeburtstags „Brücken bauen“ ist der Klenzesteg nicht die einzige Brücke, die München bekommen soll. „Wir wollen auch Barrieren wie verkehrsreiche Straßen oder Eisenbahngleise durch den Bau von Brücken beseitigen“, sagt Benker. Viele der Brücken würden seit Jahren diskutiert, seien teils fertig geplant, oder die Fundamente für Brücken stünden funktionslos in der Gegend herum. Diese Brücken sollen je nach Dringlichkeit in einem mehrjährigen Programm umgesetzt werden. „Jedes Jahr eine“, fordert Bickelbacher. Kostenpunkt: rund zwei Millionen Euro – pro Brücke, versteht sich. „Wenn man bedenkt, dass allein der jährliche Unterhalt des Petueltunnels eine Million Euro kostet, dann sind die Brücken gar nicht so teuer“, findet der grüne Verkehrsplaner.
Und das sind die Projekte, die ebenfalls angedacht sind: Über die Braunauer Eisenbahnbrücke soll ein Rad- und Fußweg führen. Altstadt und Maxvorstadt, zur Zeit durch den Altstadtring getrennt, sollen über den Oskar-von-Miller- Ring verbunden werden. Ein Tunnel über die Gabelsbergerstraße hinaus soll den Verkehr unterirdisch führen. Am Giesinger Berg soll eine Brücke zwischen Luther- und Heilig Kreuz-Kirche den Irrweg mit Höhenunterschieden und Straßenkreuzungen beenden, und auch über die Bahngleise zwischen Münchner Westen und Hauptbahnhof sollen mehrere Brücken führen. Daniela Transiskus